Engel und Teufel

Gastfrei zu sein vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt. 
Hebräer 13,2 (Lehrtext)
… und Teufel. War selbst alles, als Gastgeber und Gast. Gottes Schöpfung in der ganzen Breite, gut und böse.
Was dabei herauskommt: Lebenserfahrung in der ganzen Breite, gut und böse.
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Weisheit und Verstand

Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis.
Sprüche 1,7
Ich habe den ganzen Tag über diesen Spruch nachgedacht, diesem „freundlichen Ruf der Weisheit“. Wer weise ist, hört zu und bessert sich, wer verständig ist, der lässt sich raten. Ehrfürchtig.
Das steht ähnlich in Psalm 111:
Die Furcht des HERRN ist der Weisheit Anfang. Das ist eine feine Klugheit, wer danach handelt, dessen Lob bleibt ewig.
Die Antwort gibt Hiob 28, unendlich weise:
Wo will man aber die Weisheit finden und
Wo ist die Stätte des Verstandes?
Niemand weiß,
wo sie liegt und
sie wird nicht gefunden
im Lande der Lebenden
Die Tiefe spricht:
Sie ist in mir nicht und
Das Meer spricht
Sie ist nicht bei mir.
Woher kommt dann die Weisheit und
wo ist die Stätte des Verstandes?
Sie ist verhohlen vor den Augen aller Lebenden,
auch verborgen den Vögeln unter dem Himmel.
Der Abgrund und der Tod sprechen,
Wir haben mit unseren Ohren
Ihr Gerücht gehört.
Gott weiß den Weg dazu und kennt ihre Stätte.
Denn er sieht die Enden der Welt
Und schaut alles,
Was unter dem Himmel ist.
Da er dem Winde sein Gewicht machte und
setzte dem Wasser sein gewisses Maß;
da er dem Regen ein Ziel machte und
dem Blitz und Donner den Weg:
da sah er sie und verkündigte sie,
bereitete sie und ergründete sie
und sprach zum Menschen:
Siehe,
die Furcht des Herrn,
das ist Weisheit;
und meiden das Böse,
das ist Verstand

Gebeugt

Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. 
Jesaja 45,23-24
Jesaja ist mein Lieblingsprophet. Der Spruch erinnert mich an meinen Konfirmationsspruch,
Röm 8, 31b: Ist Gott für uns, wer mag wider uns sein?
Und zuvor:
Welche er aber verordnet hat, die hat er auch berufen; welche er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; welche er aber hat gerecht gemacht, die hat er auch herrlich gemacht (Röm 8, 30)
Das war gestern Abend im Jahresschlussgottesdienst die Epistel. Das ist eine starke Botschaft. Und es erinnert mich an die Bibelstelle, die ich mir als Jahresmotto ausgesucht habe: Du Ungläubige, was zweifelst du.
Alles gut, alles gibt einen Sinn.
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Los-Loesungen

Das neue Jahr ist jetzt also da. Morgen muss ich wieder arbeiten. Das ist eine Herausforderung. Ich bin in einem ganz anderen Land. Es kommt mir vor, wie wenn ich aus einem warmen sonnigen Land in eine Eiswüste müsste. Ein ziemliches Kontrastprogramm von heute auf morgen. Ich muss mich darauf vorbereiten, damit ich nicht gleich in Schockstarre verfalle.
Wie gehe ich das an? Wie vermeide ich, dass ich unterwegs nicht erfriere oder von hungrigen Raubtieren aufgefressen werde? Jedes Jahr stelle ich mir die Frage aufs Neue. Am Ende spuckt mich meine Arbeitswelt wieder halbverdaut aus, so dass ich lange suchen und kämpfen muss, bis ich wieder in ein Land komme, in dem ich Wärme spüre.
Oberschlaumeier meinen, man sei selbst Herr über seinen Terminkalender. Das hört sich gut an, ist aber nur bedingt richtig. Ein großer Teil von Arbeitswelt ist Fremdbestimmung. Ein Pastor kann auch nicht einfach sagen, heute halte ich die Trauerfeier nicht, mein Terminkalender ist bereits voll. Sterben lässt sich nicht planen. Genauso ist es bei der Arbeit: entweder ich mache meinen Job oder nicht, einen Tod muss ich sterben. Und mein Job ernährt nicht nur mich.
Wie gehe ich es also an? Ich habe mich für Struktur und Disziplin entschieden, ein Wort Korsett. Einer Blog-Freundin sei Dank für den Hinweis auf die Tageslosungen.
Ich habe sie mir in Buchform gekauft, werde sie auf meinen Schreibtisch legen, mir morgens, wenn ich ins Büro komme oder im Flugzeug sitze, sie mir zur Gemüte führen. Wenn ich ungeduldig werde mit meinen Kollegen, fällt hoffentlich mein Blick auf das Büchlein und entlädt mich blitzartig.
Die Idee ist, den Arbeitstag mit einem Losungswort anzufangen, mich in das Wort einzupacken und durch den Tag leiten zu lassen. Jeden Tag auf Neue. Wie eine Schutzhülle, die mich den Anforderungen standhalten lässt, mich vor (eigener) Überforderung schützt und mich vor meinen Untugenden bewahrt. Auf dass die Worte mich kleiden mögen wie die Röcke aus Fellen, die Gott Adam und Eva gemacht hat, gerade im Scheitern. Wie eine Rüstung, die ich mir jeden Morgen anlege.
Ich bin sehr gespannt, wie das funktionieren wird. Ich werde einen neuen Blog anfangen „Los-Lösungen“, um dieses Experiment gedanklich zu begleiten, zu sehen, wie Losung und/oder Lehrtext mich ansprechen und leiten, was in mir spontan im Lesen aufblitzt, was die Blitzlichter sind, die meinen Tag erhellen. Wie sie mich aus meinem Gefangensein in mir selbst und in denen, die mich umgeben, los-lösen.
So sei dies Wort mein Jahreslosung:
Sie sah aber einen starken Wind; da erschrak sie und hob an zu sinken, schrie und sprach: HERR, hilf mir! Jesus reckte alsbald die Hand aus und ergriff sie und sprach zu ihr: O du Kleingläubige, warum zweifeltest du? (nach Matth 14, 30-31)