Widerspenstiges Volk

Des Mondes Schein wird sein wie der Sonne Schein, und der Sonne Schein wird siebenmal heller sein zu der Zeit, wenn der HERR den Schaden seines Volks verbinden und seine Wunden heilen wird. 
Jesaja 30,26
Geh nun hin,
schreibe es vor ihnen auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch ein;
und es bleibe für die zukünftige Zeit,
auf immer bis in Ewigkeit.
Denn es ist ein widerspenstiges Volk, betrügerische Kinder, Kinder, die mein Gesetz nicht hören wollen.
Zu denen, die sehen, sprechen sie:
Sehet nicht!
Und zu den Durchschauern:
Zeig mir nicht das Richtige,
schmeichle mir stattdessen,
wir wollen die Wahrheit nicht hören!
Deshalb sage ich: Weil ihr mein Wort verwerft und auf Bedrückung und Verdrehung vertraut und euch darauf stützt, wird euch das zum Verhängnis werden, das plötzlich über euch kommen wird.
Ich aber werde da sein, wenn der Tag kommt, und den Schaden, den ihr angerichtet habt, richten und eure Wunden heilen.
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Weg nach Ostern

Die Vorosterzeit ist eine dichte Zeit,
die den ganzen Menschen erfasst.
Wie durch einen Tunnel laufen wir auf Ostern zu,
angezogen vom Ostermorgen.
Bis wir dort sind,
müssen wir durch die Bedrängnisse der Dunkelheit,
schonungslos auf die menschlichen Abgründe blickend,
denen wir an Karfreitag gnadenlos ausgesetzt sind.
Der Weg bergauf nach Golgatha ist kräftezehrend,
dennoch werden wir von ihm angezogen,
gehen wir entschlossen durch die Hölle,
das Licht des Ostermorgens fest im Blick.

Wie ein Senfkorn

Gott hatte ihnen große Freude bereitet; auch die Frauen und Kinder freuten sich, und man vernahm den Jubel Jerusalems weithin.
Nehemia 12,43
Alles Volk freute sich über alle herrlichen Taten, die durch Jesus geschahen.
Lukas 13,17
Wem ist das Reich Gottes gleich,
und wem soll ich es vergleichen?
Es ist gleich einem Senfkorn,
welches ein Mensch nahm und in seinen Garten warf;
und es wuchs und wurde zu einem großen Baume,
und die Vögel des Himmels ließen sich nieder in seinen Zweigen.
Und Jesus nahm das Wort,
brachte es unter die Menschen,
und es breitete sich aus und wuchs zum neuen Testament.
Die Menschen aber, die Zugang zum Wort haben,
ruhen in ihm.

Rechtsstreit

Er behütete sein Volk wie seinen Augapfel.
5.Mose 32,10
Wie der Adler über seinem Nest wacht,
über seinen Jungen schwebt,
seine Flügel ausbreitet,
sie aufnimmt,
sie trägt auf seinen Schwingen;
So sorgt Gott für mich.
Ob er das tut, und
Was er tut,
liegt in seinem Willen,
nicht in meinem.
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Abend und Morgen

HERR, du hast mich von den Toten heraufgeholt; du hast mich am Leben erhalten. 
Psalm 30,4
Am Abend kehrt Weinen ein,
wenn ich in der Dunkelheit bin,
wenn ich kein Licht mehr sehe,
wenn alles in mir abgestorben ist.
Jedoch:
Am Morgen ist Jubel,
wenn dein Zorn über mich sich gelegt hat,
wenn du mich aus meiner Dunkelheit befreit hast,
wenn du mich erlöst hast.
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Augapfel

Er behütete sein Volk wie seinen Augapfel.
5.Mose 32,10
Wie der Adler über seinem Nest wacht,
über seinen Jungen schwebt,
seine Flügel ausbreitet,
sie aufnimmt,
sie trägt auf seinen Schwingen;
So sorgt Gott für mich.
Ob er das tut, und
Was er tut,
liegt in seinem Willen,
nicht in meinem.

Wenn du durch Wasser gehst

Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.
Jesaja 43,2
Ich nehme dich beim Wort,
denn ich weiß,
auf dein Wort
kann ich mich verlassen
und
Wenn du bei mir bist,
Wer kann wider mich sein (Römer 8,31)
Mein Konfirmationsspruch.
Er begleitet mich durchs Leben
Gottseidank.

Don Quijote

Eine  Windmühle.
Don Quijote hatte ein anderes Bild im Kopf.
Entscheidend für ihn war seine Wahrnehmung.
Deshalb rannte er gegen Windmühlen.
Ein Mensch.
Wir haben ein Bild von ihm im Kopf.
Entscheidend ist für uns unsere Wahrnehmung.
Deshalb rennen wir gegen Mauern.
Du.
Ich habe  ein Bild von dir im Kopf.
Entscheidend für mich ist meine Wahrnehmung.
Deshalb renne ich weg.

Adler

Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei.
Psalm 124,7
Meine Seele ist entronnen,
wie ein Vogel den Schlingen eines Netzes.
Als sie durch die Maschen schlüpfte,
hat sie Federn gelassen und
an einigen Stellen Hautabschürfungen erlitten.
Nun ist sie ist frei.
Sie spannt ihre Flügel auf und
schwingt sich in die Lüfte wie ein junger Adler,
der gerade das Fliegen lernt.
Hoch hinauf schraubt sie sich und
blickt nicht mehr zurück.

Seelenaspekte

Meine Seele soll sich rühmen des HERRN, dass es die Elenden hören und sich freuen. 
Psalm 34,3
Meine Seele soll sich rühmen des Herrn,
dass es alle hören und sich freuen, denen es elend geht
und sich ein Beispiel daran nehmen.
(nach Lutherübersetzung)
Oder:
In Jahwe soll sich rühmen meine Seele; hören werden es die Sanftmütigen und sich freuen
In Gott soll sich meine Seele rühmen, dass sie in ihm ist und er in ihr.
Hören und daran freuen werden sich nur die Sanftmütigen.
(nach Elberfelder Übersetzung)
Äußerer und innerer Aspekt.
Äußerer und innerer Mensch.

Lug und Trug

Gott spricht: Ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen. 
Jesaja 57,16
Mensch, du musst dich fragen lassen:
Vor wem hast du dich gescheut und gefürchtet
als du gelogen und betrogen hast?
Hast du nicht an mich gedacht?
Mich nicht im Herzen gefühlt?
Habe ich nicht geschwiegen, und zwar seit langer Zeit?
Und du fürchtest mich nicht?
Ich, ich werde deine Art der Gerechtigkeit und deine Machwerke aufdecken.
Jedoch,
ich will nicht ewig rechten und
nicht auf immer zornig sein;
denn dein Geist würde vor mir zerbersten,
und deine Seele, die ich ja gemacht habe, würde es nicht aushalten.
Deshalb werde ich dich verschonen.
Den Zeitpunkt, zu dem mein Zorn erlischt,
bestimme aber alleine ich.
Und:
Es wird keinen Frieden geben für die,
die meinen Ratschluss nicht beachten!
(Jes 57, 11-21)

Lügengebäude

Sie gieren alle, Klein und Groß, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: »Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede.
Jeremia 6,13-14
Wie recht du hast, es gibt einige, die das auch heute noch so handhaben.
Für heutige Verhältnisse ist die Aussage, zumindest in Regionen ohne kriegerische Auseinandersetzungen, jedoch etwas umzuformulieren. Heute wird gepredigt: „Liebe! Liebe!“, und ist doch nicht Liebe.
Das verkleistert, dass unter der Oberfläche keine wirkliche Liebe ist. Doppelt schwer wiegt das bei Propheten, Priestern, Pastoren, Wortverkündern:
Wenn sich bei ihnen das Verkündete als nichts als heiße Luft erweist, wenn man sie nicht beim Wort nehmen kann, ist der Schade groß.
Wenn sie vergessen haben, was sie gerade gepredigt haben, was für ein Gebet sie in den (Kirchen-)Raum geschickt haben, sobald sie von Rolle zu Individuum wechseln, heilen sie den Schaden nicht, sie vergrößern ihn sogar.
Wir sind schnell dabei, uns mit Jesu Liebe die Generalabsolution zu erteilen für alles was wir tun, selbst für Verleugnung mit Blick auf Petrus. So einfach ist die Sache nicht. Dass das unsere Generalabsolution ist, nicht Gottes, wird vergessen, dass einmal ein Gericht sein wird, wird verschwiegen.
Gottes Gericht, Gottes Gesetz, Gottes Recht – all das wird kommen, auch das ist uns verheißen, und zwar bevor die Liebe kommt. Und es ist gut so. Wir müssen uns dereinst erst von unseren Lügengebäuden reinwaschen lassen. Das ist der rechte Gewinn am Ende, den Jeremia meint.
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Wölfe im Schafsmantel

Gott, schweige doch nicht! Gott, bleib nicht so still und ruhig! Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. 
Psalm 83,2-3
Gut, dass du dein Schweigen hin und wieder unterbrichst.
So würden wir die Wölfe,
die im Schafsmantel daherkommen
und sich hinter deinem Wort verstecken,
nicht erkennen.
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Schlamassel

Wie sollte ich ein so großes Unrecht begehen und wider Gott sündigen? 
1.Mose 39,9
Ja, wieso sollte ich?
Joseph ist gegen seinen Willen verstrickt worden
Und plötzlich war er mitten drin im Schlamassel.
Gott hat das zugelassen.
Warum?
Darauf gibt es keine Antwort.
Er hat es auch wieder gerichtet.
Nach welchem Plan?
Auch darauf gibt es keine Antwort.
Was ist sein Plan?
Wie kann ich nicht gegen ihn verstoßen,
wenn ich ihn nicht kenne oder
nicht verstehe?
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Weichenstellung

Ihr werdet bald für euch selbst sorgen müssen, denn das Ende meines irdischen Daseins ist nah (Luk 22, 36 ff)
Deshalb rate ich euch:
Haltet zusammen.
Wer einen Beutel hat,
der nehme ihn,
desgleichen auch eine Tasche.
Wer aber nichts hat,
der verkaufe sein Kleid und
kaufe ein Schwert.
Sie antworteten, wieder einmal nichts verstehend, denn das Verständnis war ihnen noch nicht geöffnet: Herr, siehe hier sind zwei Schwerter.
Er aber sprach:
Es ist genug.
Genug an Gewalt.
Genug an Missetaten.
Genug an Verrat.
Er meinte ein ganz anderes Schwert.
Denn,
das Schwert ist der Zorn über die Missetaten,
auf dass ihr wisst, dass ein Gericht sei (Hiob 19, 29)
Deshalb, da ihr das wisst:
Seid zornig über Gewalt, Missetaten und Verrat,
verkündet, dass der Mensch sich dafür eines Tages verantworten muss,
gebt euer letztes Hemd für diese Botschaft,
bekennt euch dazu, auch wenn ihr euch entblößt und
ihr durch das Schwert, das ihr meint,
am Ende fallt.
Ein nicht ganz einfacher Text.

Jammer

Sieh an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden! 
Psalm 25,18
Wie oft, lieber Gott, habe ich das schon zu dir geschrien.
Geschrien, weil du in meinem Empfinden taub bist,
damit ich dich aufwecke.
Jedoch,
du bist mit
meinem Jammer,
meinem Elend,
meinen Sünden
geduldiger
als ich
mit dir.
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Fastenzeit der Seele

Lieber Luther,
die Fastenzeit hat begonnen. Das scheint die Phantasie der Menschen in Gang gesetzt zu haben. Fastenvorhaben konzentrieren sich auf Süßigkeiten, Alkohol, Fernsehen, Internet, Smartphone, Müll, Auto, usw.
Lauter Konsumartikel. Willentlicher Verzicht auf Verzichtbares. Ist das mit vorösterlichem Fasten gemeint?
Die Antwort finden wir in Matth.4, 1 ff.: Jesus wird vom Geist in die Wüste geführt. Er hat eine Bewährungsprobe zu bestehen. 40 Tage und 40 Nächte fastet er. Nun „hungert ihn“.
Daraufhin wird Jesus dreimal versucht:
Der erste Angriff gilt dem Ego: Wenn du Gottes Sohn bist, dann kannst du auch Steine zu Brot machen, auf dass es deinen Hunger stille. Jesus hat aber auf etwas ganz anderes Hunger: Auf das Wort Gottes, durch das der Mensch erst wirklich lebt.
Der zweite Angriff gilt dem Glauben in das Wort: Du kannst dich getrost in die Tiefe stürzen, denn es steht ja geschrieben, Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich auf Händen tragen werden (Psalm 91, 12). Jesus kontert: Es steht auch geschrieben, du sollt Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.
Der dritte Angriff gilt der Habgier und Käuflichkeit: Ich gebe dir allen Reichtum und weltliche Macht, wenn du vor mir in die Knie gehst und mich anbetest. Jesus bleibt standhaft: Es steht geschrieben, du sollst Gott, deinen Herrn, anbeten und ihm dienen.
Dreimal ist Jesus der Versuchung ausgesetzt und dreimal beruft er sich auf Gottes Wort. Das ist es wonach Jesus hungert.
Wieso konnte er widerstehen? Jesus ist bereits von Johannes getauft, er hat aber seine Lehrtätigkeit noch nicht aufgenommen. Er ist sozusagen noch ein nicht herausragender Mensch. Dann schickt ihn der Geist, der in der Taufe auf ihn gekommen ist, in die Wüste, um ihm seine geistig seelische Rüstung anzulegen.
40 Tage dauert es, bis Jesus den verzichtbaren menschlichen Ballast über Bord geworfen hat, bis er seine Seele geklärt hat und nun für die göttliche Mission bereit ist. Jetzt hungert er danach, für Gottes Wort einzustehen und es zu verbreiten. Er ist zum erwachsenen, nicht mehr anfechtbaren Gottessohn geworden, zum Messias.
Das ist mit vorösterlichem Fasten gemeint. Die Reinigung unserer Seele von menschlich oberflächlichen Anfechtungen: vom Ego, von falschen Göttern, von Konsum, Habgier und Machtstreben. Das ist eine ganz andere Ebene als das oberflächliche Fasten, das wir betreiben. Das wiegt nur das Gewissen in den Schlaf, bringt unsere Seele aber nicht einen Schritt weiter. Mensch, da bist du wieder mal auf der ganz falschen Spur.
Bei Johannes wird am Anfang von Jesu Wirken mit der Erzählung von der Hochzeit von Kanaan bereits der Bogen zu seinem Ende geknüpft. Ähnlich ist das hier bei Matthäus, auch vor Beginn seines Wirkens: Dreimal wird Jesus versucht, drei Mal widersteht er, unverbrüchlich im Wort Gottes verankert. Dreimal ist Petrus gefragt worden, ob er Jesus kenne, dreimal hat er verneint. Dreimal hat er Jesus verleugnet, dreimal hat er nicht darauf gehört, was geschrieben steht.
Petrus konnte dem Versucher nicht widerstehen, wir können ihm nicht widerstehen, was immer wir uns als Fastenübung ausdenken. Wir werden immer scheitern. Das ist der Unterschied zwischen dem Menschensohn und den Söhnen und Töchtern der Menschen. Fasten wie Jesus bleibt bei uns immer nur ein annähernder Versuch.
Trotzdem, lieber Luther, lassen wir uns davon nicht entmutigen. Wir tun, was uns gegeben ist. Ich gehe mal davon aus, dass Du es auch mit dem innerlichen Fasten versuchst und nicht mit dem oberflächlichen. Der Verzicht auf das ein oder andere Fastenbier würde allerdings auch Deiner Linie nicht schaden.
Herzliche Grüße
Deborrah

Geleit

Ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. 
Jesaja 55,12
Das klingt erst einmal gut.
Wir sollten uns aber nicht in falscher Sicherheit wiegen,
denn:
.. meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht Jahwe (Jes 55, 8)
Was meine Freude ist,
muss nicht eure Freude sein,
Euer Unfriede,
kann mein Friede sein,
denn meine Gedanken sind von euch nicht zu fassen und
eure Wege sind nicht meine Wege.
Alle Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken,
weil ihr euch aufgemacht habt und
ausgezogen seid aus eurer Bequemlichkeit,
um meinen Frieden in euch zu suchen.
Alle Bäume auf dem Feld klatschen vor Freude in die Hände und
künden von eurem Kommen.
Das ist aber das Gleit,
das ich meine,
mein Geleit in
die ewige Freude und
den ewigen Frieden.

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