Nimm hin, o Herr, meine ganze Freiheit.
Nimm mein Gedächtnis, meinen Verstand,
meinen ganzen Willen.
Was ich habe und besitze
hast du mir geschenkt.
Ich stelle es dir wieder ganz und gar zurück
und übergebe alles dir,
dass du es lenkst nach deinem Willen.
Nur deine Liebe schenke mir mit deiner Gnade,
und ich bin reich genug
und suche nichts weiter.
(Ignatius von Loyola)
Macht mich das frei von menschlicher Sorge?
Von Menschen, die sich um mich sorgen?
Von Verantwortung für mich selbst?
Ermächtigt mich das zum „Ich brauche deine Sorge nicht?“
Nein, das ist arrogant.
Gottes Liebe wirkt im sozialen Geflecht, im Umgang miteinander, im Geben und Nehmen. Sie ist keine egoistische, selbstverliebte, auf sich selbst bezogene Veranstaltung.
Ganz im Gegenteil. Sie überantwortet eine ganz besondere Sorgfalt im Umgang mit anderen in unsere Verantwortung. Gottes Liebe begegnet uns am direktesten in unserem Handeln für andere, in der Sorge um den anderen.
Das „dass du lenkest nach deinem Willen“ bedarf, solange wir Mensch sind, des Verstehens, was immer eine menschliche Interpretation ist. Göttlicher Wille bedarf des menschlichen Handelns im jeweiligen Kontext. Sonst läuft er ins Leere.
Diese Verantwortung können wir nicht abschieben. Auch nicht in unseren Katastrophen. Da können wir uns nicht in unseren Schmollwinkel zurückziehen und sagen: „Handle du.“. Der göttliche Wille gebiert sich in unserem Willen.
Gerade in den Katastrophen.
Gerade da bedarf es besonderer Achtsamkeit.
Gerade da bedarf es unseres Handelns.
Giftpilz oder Speisepilz?
Essen oder nicht?
Die Entscheidung liegt allein bei uns.

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