Geheimnis

Als ich mein Herz darauf richtete, Weisheit zu erkennen, und das Treiben zu besehen, welches auf Erden geschieht, da habe ich bezüglich des ganzen Werkes Gottes gesehen, dass der Mensch das Werk nicht zu erfassen vermag, welches unter der Sonne geschieht, indem der Mensch sich abmüht es zu suchen, aber es nicht erfasst.
Prediger 8,16-17

Nicht nur Gottes Tun ist ein Geheimnis,
auch das menschliche Tun ist
als Ganzes nicht zu verstehen,
bar von Weisheit und Verstand.

Das Göttliche

Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind mein Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.
Jesaja 55,9

Wir hätten gern, dass Gott denkt und handelt wie ein Mensch,
alles zum Guten wendend nach unseren Maßstäben.
Doch das Göttliche IST etwas,
das sich dem menschlichen Verstand und Handeln entzieht.

Verständigung

Jehova hat vom Himmel herniedergeschaut auf die Menschenkinder, um zu sehen, ob ein Verständiger da sei, einer, der Gott suche.
Psalm 14,2

Gott sucht die Menschen,
sucht die Verständigung mit dem Menschen,
jedoch haben die Menschen zu wenig Verstand,
um zu verstehen,
dass das Essentielle in ihrem Leben
die Verständigung mit Gott ist.

Weißt du nicht?

Weißt du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist Jehova, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand.
Jesaja 40, 28

Weißt du es nicht?
Ahnst du es nicht?
Vertraust du nicht?

Gott ist von dir und deinem begrenzten Verstand nicht zu erfassen.

Gold

Weisheit erwerben, wieviel besser ist es als feines Gold, und Verstand erwerben, wieviel vorzüglicher als Silber!
Sprüche 16,16

Verstand ist gottgegeben,
Weisheit kann man nicht mit Gold aufwiegen.
Arm die Menschen,
die nur an das Gold denken.

Korrektiv

Ich schlief, aber mein Herz war wach.
Das Hohe Lied 5, 2

Das beste Korrektiv ist
das unverfälschte Innere,
das unschuldige Kind in uns.
Jeder hat es,
man muss ihm nur Geltung verschaffen.
Unserem Verstand ist nicht zu trauen.

Feuer und Zorn

Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Generation zu Generation währt.
Daniel 4,31

Gottes Reich ist ewig, Menschenreiche zeitlich
und können trotzdem viel Schaden anrichten.

Verrückte, mit großer Macht ausgestattet,
bringen viele dem Himmelreich
wider den natürlichen Verlauf nahe.

Sofern sie keiner stoppt und
zu allen Beteiligten der Verstand zurückkehrt.

Am Ende, wenn es eng wird mit dem eigenen Leben,
die Augen fromm zu Gott zu erheben,
leert den Rucksack mit den Untaten nicht.

Der Mensch in seiner Gesamtheit steht an DEM Tag vor Gott,
inklusive sein Feuer und Zorn.

Glauben

Das Wort ist Wahrheit gewesen, das ich in meinem Land über deine Taten und über deine Weisheit gehört habe. Ich habe ihren Worten nicht geglaubt, bis ich gekommen bin und meine Augen es gesehen haben.
2.Chronik 9,5-6

Wir tun uns schwer mit dem Glauben,
wollen alles mit dem Verstand verstehen,
die Dinge fassen können,
sie mit unseren Augen sehen.

An Gott glauben heißt vertrauen,
ohne die vertrauten menschlichen Sensoren.

Gott ist weder verstehbar,
noch sichtbar,
noch fassbar.

Suscipe

Nimm hin, o Herr, meine ganze Freiheit.
Nimm mein Gedächtnis, meinen Verstand,
meinen ganzen Willen.

Was ich habe und besitze
hast du mir geschenkt.
Ich stelle es dir wieder ganz und gar zurück
und übergebe alles dir,
dass du es lenkst nach deinem Willen.

Nur deine Liebe schenke mir mit deiner Gnade,
und ich bin reich genug
und suche nichts weiter.
(Ignatius von Loyola)

Macht mich das frei von menschlicher Sorge?
Von Menschen, die sich um mich sorgen?
Von Verantwortung für mich selbst?

Ermächtigt mich das zum „Ich brauche deine Sorge nicht?“

Nein, das ist arrogant.

Gottes Liebe wirkt im sozialen Geflecht, im Umgang miteinander, im Geben und Nehmen. Sie ist keine egoistische, selbstverliebte, auf sich selbst bezogene Veranstaltung.

Ganz im Gegenteil. Sie überantwortet eine ganz besondere Sorgfalt im Umgang mit anderen in unsere Verantwortung. Gottes Liebe begegnet uns am direktesten in unserem Handeln für andere, in der Sorge um den anderen.

Das „dass du lenkest nach deinem Willen“ bedarf, solange wir Mensch sind, des Verstehens, was immer eine menschliche Interpretation ist. Göttlicher Wille bedarf des menschlichen Handelns im jeweiligen Kontext. Sonst läuft er ins Leere.

Diese Verantwortung können wir nicht abschieben. Auch nicht in unseren Katastrophen. Da können wir uns nicht in unseren Schmollwinkel zurückziehen und sagen: „Handle du.“. Der göttliche Wille gebiert sich in unserem Willen.

Gerade in den Katastrophen.
Gerade da bedarf es besonderer Achtsamkeit.
Gerade da bedarf es unseres Handelns.

Giftpilz oder Speisepilz?
Essen oder nicht?
Die Entscheidung liegt allein bei uns.

Fliegenpilz