Fass ohne Boden

Er sättigt die durstige Seele, und die Hungrigen füllt er mit Gutem. 

Psalm 107,9

Ich dürste, o Gott, ich hungere.

Mein Durst nach dir ist nicht gestillt,

mein Hunger lässt mich darben.

Ich kann mir nicht vorstellen,

dass das, solange Atem in mir ist,

anders sein wird.

Ich bin wie ein Fass ohne Boden.

Abgründe

Ich traue auf den HERRN. Wie sagt ihr denn zu mir: Flieh wie ein Vogel auf die Berge! 

Psalm 11,1

Vor sich selbst kann man nicht fliehen.

Selbst wenn man wie ein Vogel von Blüte zu Blüte flattert.

Von Höhepunkt zu Höhepunkt.

Es lässt einen um so tiefer in die Abgründe schauen.

Irgendwann ergreift einen der Schwindel

und man stürzt in den eigenen Sumpf.

Zieht Gott den Gottlosen heraus?

Vorrang

So halte nun die Gebote des HERRN, deines Gottes, dass du in seinen Wegen wandelst und ihn fürchtest. 
5.Mose 8,6
Das Wort hören,
den Sinn verstehen,
den Geist wirken lassen,
nachfolgen,
sich bekennen,
ihm vertrauen,
Gott den Vorrang geben,
sich über sein Wirken wundern,
alles im Herzen bewahren.
Gott ehrfürchtig und dankbar loben.

Lebenskraft

Lassen, was Kraft kostet.
Lassen, was man festhält.
Lassen, was man bewahren will.
Lassen gelingt am besten,
wenn die Kraft fehlt,
das Lassen nicht zuzulassen.
Das letzte Lassen,
das Lassen des Fleisches,
ist Lebenskraft zulassen.
Fliegen lassen

Nächstenliebe

Ich gebiete dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist.
5.Mose 15,11
Nächstenliebe ist kein Gebot,
das von Jesus erfunden wurde.
Nächstenliebe ist Gott.
Mit Gott ist jeder Arme reich,
ohne Gott jeder Reiche arm.

Treue

Haltet dem HERRN, euerm Gott, die Treue, so wie ihr es bisher getan habt. 

Josua 23,8

Treue in Worten, Gedanken und Taten.

Treue, über alle Zweifel hinweg.

Treue, die nichts bricht.

Klingt wie zu Hause sein.

Klingt nicht nach Mensch.

Klingt nach Gott.

Antworten

Warum willst du mit Gott hadern, weil er auf Menschenworte nicht Antwort gibt? Denn auf eine Weise redet Gott und auf eine zweite; nur beachtet man’s nicht. 

Hiob 33,13-14

Gott gibt Antworten.

Wir mögen sie nur meistens nicht hören

und noch weniger folgen.

Verständigkeit

Der HERR spricht: Er ruft mich an, darum will ich ihn erhören. 
Psalm 91,15

Wir können Gott nicht überhören;
wir können höchstens seine Stimme ignorieren.
Gott lässt sich durch unser Verhalten nicht aufhalten.
Er findet einen Weg, seinen Willen sich erfüllen zu lassen.
Ob wir das wertschätzen,
hängt vom Grad unserer Verständigkeit ab.

Ehrenplatz

Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. 

Psalm 32,5

Sünden muss man nicht büßen,

sondern ehrlich bekennen.

Wer ehrlich bekennt, kehrt um.

Jeder, der umkehrt,

bekommt bei Gott  einen Ehrenplatz.

Vordergrund

Der HERR wird den Armen nicht für immer vergessen; die Hoffnung der Elenden wird nicht ewig verloren sein. 
Psalm 9,19
Alles hat seinen Sinn.
Auch das vordergründig Sinnlose.
Demütig sich fügen,
sich mit dem Alltag begnügen,
mag er noch so schmerzvoll sein.
Irgendwann verschwindet der Vordergrund
im tiefen Grund.

Worte

Der HERR war mit Samuel und ließ keines von allen seinen Worten zur Erde fallen. 
1.Samuel 3,19
Worte, die Frucht bringen.
Worte, wie Spreu.
Worte, im Dazwischen.
Worte, die heilen.
Worte, die fehlen.
Worte, die belanglos sind.
Wortarme Fülle.
Wortreiche Wortlosigkeit.
Wortstarke Heuchelei.
Gott hört jedes Wort.

Davids Rat

Und du, mein Kind,
erkenne deinen Gott und
diene ihm mit ganzem Herzen und
mit williger Seele.
Denn der HERR sucht alle Herzen und
versteht aller Gedanken Dichte.
Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden;
wirst du ihn aber verlassen,
so wird er dich verwerfen ewiglich.

So siehe nun zu;
denn der HERR hat dich erwählt,
dass du sein Haus baust zum Heiligtum.
Sei getrost und mache es.

(nach 1.Chronik 28, 9-10)

Lichte Dichte

Schrammen

Nach dir, HERR, verlanget mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich; lass mich nicht zuschanden werden. 

Psalm 25,1-2

Lebensschrammen haben wir,

zerschunden sind wir,

abgearbeitet am Leben,

flüchtig,

süchtig

nach dir, o Gott.

Krieg und Frieden

Wer den Harnisch anlegt, soll sich nicht rühmen wie der, der ihn abgelegt hat. 
1.Könige 20,11

Entspannen,  
hinnehmen,
überstrapazieren,
überspannen.

Krieg und Frieden.
Luft lassen oder einschnüren.
Leben oder sterben.
Der Mensch stranguliert sich selbst.

Überraschungen

Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als am HERRN, unserm Gott. 

Jeremia 3,23

Mensch ist nicht verlässlich.

Am meisten überraschen wir uns oft selbst.

So flehe ich zu dir, o Gott,

berge mich in dir,

damit ich dich und mich nicht verlier.

Wunder

Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.
Psalm 9,2

Wenn von Wundern die Rede ist,
runzelt sich die Stirn,
da gedachte wird,
Wunder ließen sich mit Verstand fassen.

Jeden Tag von ganzem Herzen,
ehrlich und aufrichtig,
danken zu können,
ist ein Wunder,
doch kann man es
mit Verstand fassen?