Wunderversprecher

Und so starb Saul wegen seiner Treulosigkeit, die er wider Jehova begangen, betreffs des Wortes Jehovas, das er nicht beobachtet hatte, und auch weil er eine Totenbeschwörerin aufsuchte, um sie zu befragen; aber Jehova befragte er nicht.
1.Chronik 10,13-14

Esoterik,
Horoskope,
Ratgeber – in jeder Form -,
Wunderversprecher,
falsche Heilsbringer
trifft man an jeder Ecke.
Auf sie zu hören,
ist tödlich.
Der einzige,
der Leben bewirken kann,
ist Gott.

Gepriesen sei Gott

Die Meßschnüre sind mir gefallen in lieblichen Örtern; ja, ein schönes Erbteil ist mir geworden.
Psalm 16,6

Gerade habe ich gedacht,
ich bin es meinem Gott schuldig,
von seiner großen Gnade und Allmacht zu erzählen.
Dann kommt mir dieser Psalm unter die Augen.
Hiermit sei es getan:
Jeden Tag komme ich an Grenzen,
an Herausforderungen,
an denen ich mit meinen Mitteln nicht mehr weiter komme.
In höchster Ratlosigkeit rufe ich zu Gott:
Oh hilf mir, ich komme nicht weiter.

Und Gott hilft.

Dieses Wunder erlebe ich jeden Tag.

Gepriesen sei Gott,
in Ewigkeit,
Amen!

Wunderland

Wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben.
Jesaja 66,22

Der neue Himmel und
die neue Erde
ist das versprochene Wunderland,
in das Gott uns als neuer Mensch führt.

Wunder

Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.
Psalm 9,2

Wenn von Wundern die Rede ist,
runzelt sich die Stirn,
da gedachte wird,
Wunder ließen sich mit Verstand fassen.

Jeden Tag von ganzem Herzen,
ehrlich und aufrichtig,
danken zu können,
ist ein Wunder,
doch kann man es
mit Verstand fassen?

Wunder

Die zwei Männer kamen auf mich zu. Vater und Sohn, Bruder und Patensohn. Seite an Seite. Es sind die Augenblicke, in denen man wahrnimmt, was man nicht sieht, was nicht in Worte passt. Ich habe bei ihnen Freude gesehen, einträchtige, frohe Freude. Freude, die gar nicht passen wollte zu dem Unglück vor gut 2 Wochen. Mein Bruder sah mich an, als sehe er mich zum ersten Mal. Du siehst gar nicht aus, wie ein Patient, meinte ich, als wir uns die Hände reichten. Ich sehe wieder. Die letzten zwei Tage sind seine verätzten Augen auf wundersame Weise geheilt, nicht 100%, aber so, dass er wieder sehen, erkennen, lesen kann. Den Ärzten ist das ein Rätsel.

Ich bin nur dankbar. Hier sind die Wunder, von denen manche meinen, sie gebe es nicht. Jesus macht Blinde sehend, auch heute noch. Wo seine Gnade hinfällt, ist Segen. HERR Gott, du hast meine Gebete erhört. Ich lege mich zu deinen Füßen und weine vor Dankbarkeit.

So feiern wir heute Hochzeit, der wir mit gemischten Gefühlen entgegensahen, mit doppelter Freude.

Rosen mit Dornen

Wunderbarer Gott

David betete: Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du alle diese großen Dinge getan. 
2.Samuel 7,21
 
Um all deines Wortes willen,
damit Mensch begreift,
dass du allein es bist,
tust du all die großen Taten.
Du hast meine Gebete erhört
und ich stehe voll Andacht
und Dankbarkeit vor deiner Größe.

 

Du wunderbarer Gott.

Leben nach dem Tod – Das Sterben und Lachen der Beate

Es gibt viele Menschen, die haben Angst vor dem Tod oder denken, nach dem Tod ist das Nichts. Sie fragen nach „Beweisen“, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.

Ich möchte eine Geschichte erzählen, eine Geschichte von einer Frau, deren Sterben Hoffnung geben kann. Sie kann zeigen, wie der Glaube die Angst vor dem Sterben heilen kann. Es ist die Geschichte von Beate. Ich bin sicher, es ist in ihrem Sinne, dass ich sie erzähle, da sie vielleicht dem ein oder anderen eine Hilfestellung ist.

Es ist Karwoche, immer eine dichte Zeit, in der Gottes Gegenwart besonders zu erfahren ist.
Ich stehe in der Auffahrt des Klosters als zu meiner Überraschung Beate mit dem Taxi vorfährt. Ich warte bis sie bezahlt hat und aussteigt. Beate ist klein und zierlich. Als ich sie in den Arm nehme, erschrecke ich. Sie ist nur noch Haut und Knochen, so richtig drücken mag ich sie gar nicht, ich habe Angst, sie zu zerbrechen. Wir freuen uns beide sehr, denn wir hätten beide nicht gedacht, dass wir uns noch einmal wiedersehen.

Beate ist schwer krank. Sie hat Krebs. Erst vergangenen August war es festgestellt worden. Im Dezember wäre sie fast schon gestorben. Aber sie war noch nicht bereit, noch nicht. An Neujahr schickte ich ihr ein Päckchen mit lauter kleinen Sächelchen, von denen ich wusste dass Beate sich daran festhalten konnte: einen Haselzweig, einen Stein, einen Ast, ein paar getrocknete Blätter, am Ast getrocknete Wildbeeren, Bibelversbonbons und andere Kleinigkeiten, auf die mein Auge vor dem Kloster gefallen war. Sie werden ihr Kraft geben, dachte ich, sie kommen von einem Ort, den wir beide als Kraftort empfinden. Ich brauchte einen ganzen Tag, um den Brief an sie zu schreiben. Was schreibt man einer Frau, die auf Abruf lebt? Kneifen wollte ich nicht.

Beate ist zäh und will noch nicht sterben. Ich verstehe das zwar nicht so ganz, wieso sie so eisern kämpft. Sie weiß doch auch, dass, wo sie hingeht, kein Schmerz mehr ist. So schreibe ich ihr, dass jeder den Weg bergauf in seinem eigenen Tempo gehen muss, zwischendrin vielleicht in ein Gewitter kommt oder sich ausruhen muss. Wenn du irgendwann oben ankommst, Beate, da bin ich ganz sicher, wartet eine warme Stube auf dich. Gute Reise Beate.

Und nun steht sie tatsächlich vor mir. Sie ist immer noch unterwegs nach oben. Wir gehen den Weg zum Kloster hinauf, zwischendrin muss sie anhalten, um Atem zu schöpfen. Sie ist schwach, hat aber eine Willensstärke, die man ihr auf den ersten Blick nicht zutrauen würde.

An Karfreitag gehen wir gemeinsam den Kreuzweg durch den Wald. Ich hake sie unter. An den verschiedenen Stationen singen wir aus einem Blatt. Den Impulstext überlässt sie mir achtlos. Ich spüre, solcher Art Dinge sind nicht mehr wichtig für sie. Sie feiert zum letzten Mal Karfreitag. Sie weiß es und ich weiß es.

Der Ostersonntag ist ein wunderschöner Frühlingstag. Strahlend blauer Himmel. Ich setze mich mit Beate auf die Wiese, wir lassen uns von der Sonne bescheinen und schauen den Menschen zu, die sich um das Kloster tummeln.

Beate erzählt und sagt, wir seien Seelenverwandte. Da fasse ich Mut und frage sie: Beate, wie ist es, wenn man stirbt? Wie ist das, wenn man schon für tot gehalten wird? Was passiert da? Und Beate erzählt.

Sie erzählt von der Achtlosigkeit der Menschen, die sich darüber unterhalten, dass sie tot ist. Man schwebe quasi über der Szenerie. Sie sieht und hört die Menschen von ihrem Tod reden. Sie findet das unglaublich. Der Widerspruch liegt auf ihren stummen Lippen. Schon das allein hält sie im Leben. Ich spüre ihre Empörung.

Ich löchere sie mit Fragen, ich will mein inneres Wissen mit dem abgleichen, was sie erfahren hat und sie gibt bereitwillig Auskunft, wir gleichen gemeinsam ab.

Sie erzählt davon, wie vor einem das eigene Leben wie ein Film abläuft, das Gute, das Böse, die Missetaten. Das sei heftig, sagt sie. Es sei kein Strafgericht, aber man muss sich alles ansehen. Man erschrickt vor sich selber. Sie hat keine Angst empfunden, eher ein schonungsloses wahrheitsgemäßes sich ins eigene Antlitz blicken, in die eigene Seele. Sich ungeschönt zu sehen, ist nicht unbedingt schön. Kein Vorwurf von irgendwem. Man muss vor sich selbst Rechenschaft ziehen. Und das Maß ist die ungeschönte Wahrheit. Das ist das Reinigungsbad, durch das uns Gott schickt, sein „Gericht“ ist unser eigenes Gericht über uns selbst.

Dann erzählt sie etwas, was mir neu ist: Sie sagt, man bleibe zusammen, man bleibe ganz. Man verliere alles Menschliche, die Person, aber das Wissen von sich als Ganzem bleibe erhalten. Ich wusste sofort, das war der Baustein, der mir gefehlt hatte. Das lässt mich zu meinem Vater, zu meinem Schöpfer gehen als „mich“. Ich löse mich nicht auf, ich bleibe – irgendwie – erhalten.

Als wir uns trennen, sind wir beide aufgewühlt. Es war das letzte Mal, dass ich Beate gesehen habe.

Die folgenden Wochen hatte sie noch ihr Leben aufzuräumen, begleitet, auch geistlich begleitet, von Einem, dem sie vertraut hat, der ihr geholfen hat, das loszuwerden, das sie bisher noch festgehalten hat.

Beate hat sich sorgfältig auf ihren Tod vorbereitet, Kerzen bastelnd, Engel malend. Sie hat bestimmt, was auf ihrem Sterbekärtchen stehen sollte. Auf dem Bild, das sie lächelnd kurz vor ihrem Tod zeigt, sieht man in ihren Augen schon den Glanz und das Leuchten der Ewigkeit. Jetzt war sie bereit.

Als der Augenblick ihres Sterbens da war, haben sich, wie von ihr erbeten, die Schwestern und Ärzte um ihr Bett versammelt, ihre selbstgebastelten Kerzen angezündet und das Lied gesungen, das sie hierfür ausgesucht hatte. Als es verklungen war, war sie auf dem Gipfel des Zionsberges angelangt und ihrem Schöpfer in die Arme gesunken.

Das letzte Stück ist sie leicht gegangen, ohne Schmerzmittel, das Ziel vor Augen, bereit loszulassen, den letzten Schritt zu tun, ohne Angst. Beate wusste, dass sie nicht ins Nichts geht. In Beate war ein Wissen von Gott, ein tiefer Glaube, ein starkes Vertrauen in Gott. Beate wurde 49 Jahre alt.

Beate ist in einem ganz normalen Krankenhaus gestorben. Die Ärzte und Schwestern haben ihren letzten Willen respektiert und sie tatsächlich hinüber in ihr neues Leben gesungen. Gegenwärtiger kann Gott nicht sein. Deshalb habe ich von Beates Leben und wunderbarem Sterben erzählt. Damit wir an ihr lernen. Das gibt ihrem Sterben einen Sinn.

Ich höre, wie sie zustimmt und lacht, ein strahlendes, alles überwindendes Lachen von dort, wo auch ich hingehen werde.

Gipfelankunft

Gefängnislicht

Das Gefängnis, in dem man sitzt, kann ein reales sein, Lebenswelten, Arbeitswelten, aber auch die Gedanken, in denen man gefangen ist. Letzteres ist oft noch einengender als nur räumliche Unfreiheit. Das Sichtbare ist fassbar, das Unsichtbare nicht. Wie kann man auch im Gefängnis frei sein, leben? Kann man das lernen? Bei einem anderen abschauen?

„Wenn man Gefangener ist, weiß man nichts, ist man sich über nichts sicher. Gerade das macht das Gefängnis aus. Man hat das Vertrauen verloren. Es ist mit einem Schlag abgeschnitten. Man findet sich in einer schrecklichen Welt wieder, in der nicht mehr Bestand hat, in der das einzig gültige Gesetz von Menschen gemacht ist. Und plötzlich begreift man, dass von allen Gefahren des Universums der Mensch die schlimmste ist“. Weiterlesen „Gefängnislicht“

Wunder

Gottes Zeichen sind groß, und seine Wunder sind mächtig, und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft währet für und für.
Daniel 3,33

Gottes Wunder,
schief beäugt in unser ach so rationalen Welt.
Welt-Wunder, Fußball-Wunder, Wunder der Technik –
an sie glauben wir gern.
Aber Gottes Wunder?

Auferstehung von Toten,
Heilung von Lahmen und Aussätzigen,
Wundersame Vermehrung von Broten?
Manna in der Wüste?
Spaltung des Meeres?

Da wundern wir uns.
Da hört unsere Gläubigkeit auf.
Lieber menschliche Wunder als göttliche Wunder.
Da fällt auch das Glauben leichter.
Menschlich ist uns realistischer als göttlich.

Und doch gibt es die göttlichen Wunder.
Jeden Tag wirkt und waltet er sie.
Jedoch, wenn Mensch Gott nicht kennt,
wie sollte er seine Wunder erkennen?

Blinde sehen keine Wunder,
Es sei denn, sie werden sehend.
Das ist dann das erste Wunder.

Wundertüte

Deine Gnade soll mein Trost sein, wie du deinem Knecht zugesagt hast.
Psalm 119,76

Deine Gnade,
Deine Güte,
Deine Wahrheit.

Beides kommt und geht, wie der Sand und die Wundertüten, in dem der Sand zur Kirchentagseröffnung gestern war.

Deine Gnade,
deine Güte,
deine Wahrheit
ist jeden Tag wie eine Wundertüte.

Wunderbar

Ich will auch fernerhin mit diesem Volke wunderbar verfahren, wunderbar und wundersam, und die Weisheit seiner Weisen wird zunichte werden.
Jesaja 29,14

Und hört:
Weil ihr mir nur oberflächlich nachfolgt,
aber euer Herz vor mir verschließt,
und ihr mich – wenn überhaupt – nur fürchtet,
weil ihr das so gelernt habt,
aber die Furcht nicht in euch fühlt,
seid ihr blind und taub.

Es wird aber der Tag kommen,
an dem der Wunderbar
die Tauben die Worte des Buches hören und
die Augen der Blinden aus der Finsternis heraus sehen lässt.
Wunderbar wundersamer Wunderbar.