Jakobsmuschel

Die erste Etappe ist geschafft. Von Harpstedt nach Wildeshausen. Mit unterschiedlichen Erfahrungen.

Ich weiß jetzt, wieso ich partout in Harpstedt anfangen wollte. Es gibt dort eine wunderbare Christuskirche, eine Basilika, mit einem tollen Altar. Als ich eintraf, kamen auch die ersten Besucher einer Hochzeitsgesellschaft. Und der Chor übte ein Halleluja.

Um die Kirche herum ist ein wunderschöner Christusgarten angelegt. Verschiedene Themenstationen mit einem Impuls aus der Bibel. Wunderschön. Und viele Impulse sind mir in diesem Jahr schon begegnet und haben eine Geschichte. Perfekter hätte es nicht anfangen können.

Im weiteren Verlauf musste ich Lehrgeld als Pilgerneuling bezahlen. Ich habe die Schilder nicht immer verstanden und mit meinem GPS stand ich auch auf Kriegsfuß. So habe ich einige Kilometer umsonst gedreht. Um 17.00 war ich fast am Ausgangspunkt angelangt. Vollends zurück nach Harpstedt und mit dem Bus zurück nach Wildeshausen?

Kommt nicht in die Tüte. Ich lasse mich doch nicht gleich am Anfang unterkriegen. Entschlossen ging ich zurück und an der Wegbiegung mit 3 Möglichkeiten nahm ich diesmal diejenige, die ich noch nicht ausprobiert hatte. Die war dann richtig.

Der Weg war wunderschön durch den Wald. Ich bin froh, dass ich nur mit kleinem Gepäck unterwegs war. Morgen kann ich mir das mit meinem 14 kg Rucksack nicht erlauben.

Am Ende hatte mein Tageskilometerzähler 25 km. Meine Füße brennen.

Jakobsmuschel

Pilgerrreise

Der Entschluss war spontan: Ich werde pilgern. Nicht nach Santiago, nein vor meiner Haustür. Nein, nicht mit wochenlanger Vorbereitung, ganz kurzfristig. „Barfüßig“ sozusagen. Pilger haben sich vor langer Zeit auch so auf den Weg gemacht. Und es ging. Ganz einfach.

Einfach?

Heute ist der Pilgerpass angekommen, den ich mir am Samstag Online bestellt hatte. Und der Jakobsweg-Führer, Bd.7, „Wege der Jakobspilger in Bremen und Niedersachsen“. Ein Blick in die Unterkunftsadressen zeigt es: Teilweise muss man 8 Tage vorbestellen. Solange ist noch nicht einmal mein Entschluss gefasst.

Ich habe noch weder Rucksack, noch einen festen Plan. Ich weiß auch noch nicht, wann ich genau losgehe, von wo aus und wann ich ankommen werden. Ich weiß nur, dass mein Ziel Damme ist und dass ich losgehe. Ich habe dort noch etwas zu erledigen. Und Pilgern scheint mir die richtige Art zu sein, mich diesem Ziel und dem, was dort zu erledigen ist, zu nähern. Schrittweise sozusagen. In Etappen.

Eigentlich ist mein Vorhaben unvernünftig. Mir schmerzt schon meine Schulter, bevor ich einen Meter meinen noch nicht vorhandenen Rucksack getragen habe. Als „no Sports“ bin ich auch kein geübter Wanderer. Und ich bin völlig ausgelaugt und überarbeitet. Und nur 2 Wochen Urlaub.

„Das kannst du nicht schaffen“ sagt mein Verstand und mein Körper. Doch, das wirst du, sagt meine innere Stimme.

Weg und Ziel