Es kommt mir gerade in den Sinn,
dass ich seit 32 Jahren einen
eigenen PC besitze.
1984 habe ich mir zwecks
Anfertigung meiner Doktorarbeit
einen Plantron XP mit
– und das war der Clou –
bernsteinfarbenem Bildschirm gegönnt.
War mutig. Wenn schon PC,
dann auch das volle Programm.
Habe meine ganze Lektüre – ganz modern –
in einer dBase – Datenbank gespeichert,
inklusive Literaturverzeichnis.
Von Anbeginn an, bis…,
ja bis es eines Tages
ein sehr böses Erwachen gab.
Die Technik war noch nicht so ausgereift,
so musste ich eines schlechten Tages feststellen,
dass alle Verknüpfungen in der Datenbank
verlorengegangen sind,
es war nichts mehr zusammenzufinden.
Kein Programmabsturz, nichts, einfach so.
Ein Jahr Literaturstudium war verloren,
nicht mehr wiederzubringen,
historische Literatur, die ich
aus anderen Bibliotheken und Archiven
zusammengesucht und bestellt hatte.
In meinem subjektiven Gefühl hat meine Doktorarbeit
am Ende unter diesem Verlust gelitten,
ich habe nie wieder zu meiner ursprünglichen
Freude an ihr zurückgefunden,
es haben für mich immer Teile gefehlt,
von denen ich wusste,
dass sie schon mal vorhanden waren.
Mein Mann fand mich in Tränen aufgelöst,
als ich realisiert hatte,
dass ein komplettes Lese- und Studienjahr tatsächlich
unwiederbringlich verloren war.
Meinen ehrgeizigen Zeitplan
habe ich trotzdem beibehalten,
eben noch ein paar Zacken zugelegt,
die Lücken – in meiner Sicht – notdürftig geflickt.
Aufgeben ist meine Sache nicht.
Also habe ich eine neue dBase Datenbank angelegt und
von nun an täglich in rollierendem System gesichert.
Seither weiß ich um den Wert von regelmäßigen Rechnersicherungen.
Seit dieser Zeit kann mich rechnertechnisch nichts mehr erschüttern.
30 Jahre soll das her sein?
Ja, scheinbar 30 Jahre….
30 Jahre nach Plantron

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