Eispanzer

Der Schnee gibt wie Wolle, Reif wie Asche streut; der sein Eis wirft wie Brocken: wer kann bestehen vor seinem Frost? Er sendet sein Wort und schmelzt sie; er läßt seinen Wind wehen: es rieseln die Wasser. PSALM 147:16‭-‬18 ELB

Gott ist in allem und in allen, auch wenn wir ihn in uns in Eis eingeschlossen haben. Irgendwann wird der Eispanzer eines jeden schmelzen und dann grünt jeder Baum wieder.

Frost

Unerwarteter Frost.
Auf dem linken Fuß erwischt.
Kälte breitet sich aus.
Reifenwechsel.
Die Eisschicht wächst,
bedeckt das Wasser.
Dunkelheit frisst das Licht.
Das Bunte wird zurückgedrängt,
zieht sich zurück,
um zu überwintern,
bis Leben wieder möglich ist.
Der Winter kommt unerbittlich.
Besser, sich auf ihn einzustellen,
damit man am Ende nicht erfriert.

 Dunkelheit frisst Licht

Märzenbecher

Märzenbecher,
du bist mutig,
du Botenblume, die vom Frühling kündet.
Weder von Schnee noch Eis lässt du dich abhalten.
Du richtest dich nach der Sonne,
nicht nach dem Frost.
Und wenn er dich dann doch überrascht,
senkst du demütig deinen Kopf
und wartest auf besseres Wetter.
Märzenbecher,
ach könnt ich mit dir tauschen.

Märzenbecher

Schneewähen

Das Leben ist
wie ein unwirtlicher Weg durch Eis und Schnee.
Scharfer Wind schneidet dir ins Gesicht.
Schneewähen versperren den Weg.
Ob du willst oder nicht,
du musst hindurch,
wie weit du auch versinkst,
wie viel Kraft es auch kostet,
wie erschöpft du auch bist.
Wenn du es geschafft hast,
ist das Glatteis dahinter eher schon Erholung.
Die Spuren, die du hinterlässt,
sind ein paar Atemzüge später
zugeweht.