Monat: Januar 2013
95 Thesen zum Reformationstag 2012
1. Gott ist gegenwärtig, jeden Augenblick. Wir sehen und hören ihn nicht, weil wir es verlernt haben.
2. Der Lärm unserer multimedialen Welt übertönt den Klang unserer inneren göttlichen Stimme.
3. Wir fallen auf unsere eigene Reklame herein.
4. Die warme Glanz wahrer innerer und äußerer Schönheit wird vom effektvollen digitalen Scheinwerferlicht überblendet.
5. Das ist entgegen unserer wahren Natur, entgegen unserem innersten göttlichen Kern.
6. Wir sind selbst der größte Verhinderer unseres eigenen Friedens.
7. Wenn jeder für sich Frieden findet und hält, leistet er den größten Beitrag zum Frieden in der Welt.
8. Jeder kann lernen, den Klang seiner inneren Stimme wieder zu hören, sofern er es will.
9. Jeder kann lernen, wieder mit seinem inneren Auge zu sehen, sofern er es will.
10. Jeder kann lernen, wieder auf seine Intuition zu vertrauen, sofern er es will.
11. Jeder kann lernen, wieder sein Herz zu spüren, sofern er es will.
12. Jeder kann lernen, Gottes Gegenwart wieder zu erfahren, sofern er es will.
13. Jeder muss diesen Weg des inneren und äußeren Lernens für sich alleine gehen.
14. Er erfordert Geduld, es ist ein langer, leidvoller und dorniger Weg.
15. Innere Erkenntnis erfordert äußerliches Handeln.
16. Man muss bereit sein, sich den inneren Abgründen und Ängsten zu stellen und
17. alles Geröll und allen Schutt, der einem entgegenkommt, eigenhändig wegräumen.
18. Denkt man, man sei fertig, kommen einem schon neue Schlammlawinen entgegen.
19. Der Weg kann durch tiefe Täler und Wüsten gehen.
20. Wie leidvoll es auch ist, jeder Schritt führt zu einer inneren Reinigung und Klärung.
21. Man darf sich von Rückschlägen nicht abhalten lassen, den Weg weiter zu gehen.
22. So lernt man sein Ego zu erkennen und sich ein Stück weit von seinen Begrenzungen zu befreien.
23. Tag für Tag eröffnet sich uns die göttliche Gegenwart einen Spalt mehr.
24. Man muss sich selbst vergeben, um Gottes Vergebung annehmen zu können.
25. Man begegnet auf dem Weg seiner eigenen Sterblichkeit.
26. Sterben verliert dabei seinen Schrecken.
27. Wir erkennen, dass es nur ein Ablegen der äußeren, körperlichen Hülle ist.
28. Unser nicht körperlicher Teil, unser innerer Kern, geht in die göttliche Herrlichkeit ein.
29. Er kehrt an den Ursprung zurück, von dem er kommt.
30. Vor dem Sterbetor legen wir unsere irdenen, materiellen, anhaftenden Rucksäcke ab.
31. Wir blicken auf unser irdisches Leben zurück und klären, was es noch zu klären gibt.
32. Wenn wir mit uns im Reinen und von Schuld erleichtert sind, sind wir bereit, und gehen durch das Tor.
33. Ein Engel kommt uns entgegen und führt uns sanft in unser neues, unbegrenztes Leben.
34. Wir werden wieder Teil der göttlichen Herrlichkeit.
35. Unser Leben vollendet sich damit in seinem göttlichen Urgrund.
36. A und O werden eins.
37. Sterben ist ein freudiges Ereignis, es entgrenzt uns von unser körperlichen, irdischen Begrenztheit.
38. Das ist die frohe Botschaft.
39. Wer auf das Nichts nach dem Sterben baut, baut auf Sand.
40. Wer den Schritt vom irdischen Leben in das göttliche Leben vorbereitet geht, geht ihn leichter.
41. Die Eigenschau bleibt keinem erspart.
42. Wer Frieden mit sich und seinem Nächsten schon im irdischen Leben sucht, dem bleibt der Schrecken erspart, wenn er im Sterben auf sich selber blickt.
43. Wer Christus schon im irdischen Leben sucht, dem kommt er schon im irdischen Leben entgegen, und begleitet ihn auf seinem Weg zu innerem und äußerem Frieden und Freiheit.
44. Uns Loskaufen von unseren Sünden können wir nicht.
45. Demut, Reue und Umkehr sind Teil dieser Rückbesinnung auf unseren göttlichen Kern.
46. Der Weg führt früher oder später in die innere Freiheit.
47. Ob wir das schon im irdischen Leben angehen, liegt in unserer Entscheidung.
48. Ein Wegbegleiter, der einem Zuspruch und Mut macht und hilft, wo wir Hilfe benötigen, erleichtert das Durchhalten.
49. Kirche ist ein geschützter, heiliger Raum, in dem eine solche Entwicklung möglich ist.
50. Wahre Kirche ist nicht institutionelle Kirche.
51. Wahre Kirche ist der Raum des Erfahrens der göttlichen Gegenwart.
52. Das kann auch institutionelle Kirche sein, muss es aber nicht.
53. In der Alltagswirklichkeit ist Amtskirche in der Regel nicht Kirche in diesem Sinn.
54. Institutionelle Kirche ist mehr Veranstaltungsort als ein Raum, in dem die göttliche Präsenz im Jetzt erfahren wird.
55. Gefangen in den Routinen und Verpflichtungen verliert sich der Geist im geistlichen Alltag.
56. Die Seelsorger sind mehr mit dem Management der kirchlichen Administration und Geldnot beschäftigt als mit Seelsorge, geschweige denn geistlicher Sorge.
57. Sie brennen aus, eingepfercht zwischen Aufgabenwachstum, Anspruchsdenken der Gemeindeglieder, Sparzwängen und Selbstanspruch.
58. Alkoholismus, Kindesmissbrauch, Burn Outs, Resignation: Ausprägungen des geistlichen Standes in heutiger Zeit.
59. Die Bevölkerung unter 50 flieht die Kirche, Männer sind fast nicht mehr existent.
60. Die Institution Kirche wird vor allem von den Frauen getragen und am Leben gehalten.
61. Kirchengemeinde ist im Alltag ein gewachsener Zirkel, der nach außen geschlossen wirkt, trotz aller vordergründiger Freundlichkeit, wie eine Eingangssperre.
62. Kirchengemeinde wirkt altmodisch und anachronistisch, wie aus einer lang vergangenen Welt.
63. Das wirkt auf vom Lebensalter oder geistig Junge abschreckend.
64. Man geht freundlich miteinander um, nur nicht anecken, Friede-Freude-Mentalität.
65. Das ist für viele zu langweilig, da gibt es Spannenderes. Wo ist da das Anziehende, Herausfordernde?
66. Verschiedene Wirklichkeiten stoßen sich gegenseitig ab.
67. Der kirchengemeindliche Alltagskörper kommt so alt daher wie seine aktiven Mitglieder,
68. merkwürdig uninspiriert und uninspirierend.
69. Kirchengemeinden meinen, sie müssen ein weiterer Freizeit-Organisations-Anbieter sein und denken, sie könnten damit verhindern, dass noch mehr Mitglieder davonlaufen.
70. Sie schaden sich damit mehr als dass sie sich nützen,
71. da dies nicht ihre Kernkompetenz ist und sie da nicht wirklich konkurrenzfähig sind.
72. Sie verlieren dabei ihren Kern, ihre Kernbotschaft, ihren Sinn als Kirche, das, was sie einzigartig macht, aus ihrem Fokus.
73. Sie haben nicht verstanden, dass ein großer Bedarf an Innerlichkeit, an Spiritualität, an Kirche im urkirchlichen Sinn auch bei jungen und jung Gebliebenen besteht,
74. dass sie darauf setzen müssen, da sie auf dem Gebiet, wenn sie sich recht besinnen, die Kompetenz und jahrtausendealte Erfahrung haben, die ihnen keiner streitig machen kann.
75. dass sie die Form ändern müssen, wollen sie im Lärm unserer schnellen und oberflächlichen Zeit noch gehört werden.
76. dass Stille und Nachdenklichkeit ihr Trumpf ist, nicht Veranstaltungsmanagement und Lärm.
77. Die vielen Menschen, die Sehnsucht nach mehr Innerlichkeit und innerer Lebendigkeit haben, erreichen die Kirchengemeinden nicht.
78. Sie laufen davon oder Schauen mit Grausen hin, um sich schnell wieder abzuwenden.
79. Das moderne Berufsleben lässt sich mit amtskirchlichen Dienstzeiten und altmodischen Kommunikationsmitteln nicht vereinbaren und schließt damit ganze Berufsgruppen von der Teilnahme am kirchengemeindlichen Leben aus.
80. Alles in allem schreckt das äußere Erscheinungsbild mehr ab als dass es einlädt.
81. Die Menschen, die Bedarf an geistlicher Auseinandersetzung haben, wenden sie Kommunikationsformen zu, denen ihre Bedürfnisse besser entsprechen.
82. Es entstehen neue Urkirchen, fern von Institutionen und Ämtern,
83. Workshops, Seminare, auch von kirchlichen Einrichtungen veranstaltet, Internetforen, Blogs: eine lebendige Gemeinde, die sich ernsthaft mit Göttlichem, in welcher Glaubensrichtung auch immer, auseinandersetzt.
84. Es bilden sich neue Gemeinden, abseits vom „Gesetz“. Schon Jesus hat sich gegen den Tempel gestellt.
85. Diese neuen Kirchen (im nicht institutionellen Sinn) sind Keimzellen, die dem Glauben zu neuer Lebendigkeit verhelfen.
86. Kirchliche Rollenträger braucht es da nicht.
87. Der modern Gläubige ist von kirchlicher Institution emanzipiert.
88. Er hat sich, seiner inneren Stimme folgend, selbst Bahn gebrochen und Formen von Urkirche gefunden, die seinen Lebensumständen und seinem Lebensgefühl entsprechen.
89. Gott sorgt dafür, dass sich seine Kirche verjüngt,
90. Der Glaube geht nicht unter.
91. Gott braucht den Menschen, er braucht aber nicht die Institution Kirche.
92. Sie ist Menschenwerk und wie alles Menschenwerk irgendwann dem Untergang geweiht.
93. Suchen wir Gott, so eilt er uns entgegen, in welcher Form auch immer wir ihn suchen. Mit Institution Kirche oder ohne. Das ist eine Gewissheit, auf die wir uns verlassen können.
94. Der Weg im Leben und im Sterben führt immer ins göttliche Leben:
95. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“
Recht
Suchet den HERRN, alle ihr Elenden im Lande, die ihr seine Rechte haltet! Suchet Gerechtigkeit, suchet Demut!
Zefanja 2,3
Gottes Gesetz, Gottes Recht, Gottes Gerechtigkeit, erst gestern habe ich darüber nachgedacht.
Anscheinend ist das gerade dran.
Damit es uns nicht zu wohl wird.
Dein Knecht lasse sich durch deine Gebote warnen.
Es ist der Herr, der tut, was ihm gefällt,
der mich nach seinem Maßstab mißt.
Recht suchen, bis ich wahrhaftig und gerecht bin.
Es schaue jeder auf sich selbst und erschrecke.
Uns selber sehend,
können wir nichts als demütig sein.
Einsammeln der eigenen Bos- und Bösheit,
Sie hinhalten vor Gott und bitten,
dass er einen Wind kommen lasse,
der all meine Schlechtigkeit hinwegbläst.
Sonst trifft uns Gottes Zorn
und Gottes Furcht.
Es wird einen Grund haben, wieso das gerade dran ist.
Schmirgelpapier
5.Mose 32,36
Heißt nicht, dass er vor den Lebenshöllen bewahrt.
Heißt nicht, dass ich vom Knecht zum König werde.
.
Heißt, dass er mich durch Wüsten schickt.
Heißt, dass ich in Tränenfluten ertrinke
Heißt, dass er mich Rechtschaffen macht.
Auch wenn es bis in die Ewigkeit dauert.
Wer Ohren hat zu hören
Jesaja 48,6
Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Lukas 8,8
Zerstreut
Zefanja 3,19
Einsamer Rufer
Jesaja 45,22
in jedem Winkel deiner Welt,
am Ende deiner Welt.
Suizid
Ich erinnere mich genau als wäre es gestern gewesen. Es ist jedoch mehr als 30 Jahre her. Ganz unvermuteter Besuch. Man läuft sich jeden Tag über den Weg, aber jeder lebt sein eigenes Leben.
Dann sitzt er vor mir auf dem Boden. Ich schaue ihn an und denke: Was will er bloß von mir? Er kommt doch sonst nie. Er trinkt ein Bier, erzählt vom bevorstehenden Skiurlaub. Ich suche derweil in mir nach einer Antwort und finde sie nicht. Er will gar nicht mehr gehen, aber irgendwann tut er es doch, es ist spät. Bei mir verbleibt ein schlechtes Gefühl.
Am nächsten Tag, so um die Mittagszeit, kommt der Anruf: Er hat sich vor einen Zug geschmissen. Nur ein paar Atemzüge entfernt. Er muss so um die 22 gewesen sein.
Wieso habe ich, die sonst alles sieht, seine Not nicht gesehen? Wieso habe ich, die hört, wenn niemand spricht, nicht die Geschichte gehört, die hinter den Geschichten stand, die er erzählte? Wieso habe ich, die er als Rettungsanker suchte, so versagt?
Seit über 30 Jahren denke ich darüber nach und finde nur eine Antwort: Wenn ich es hätte sehen sollen, dann hätte ich es gesehen, wenn ich es hätte hören sollen, dann hätte ich es gehört.
Irgendwie muss auch darüber etwas Gott Gewolltes gelegen haben.
Irgendwie regierte auch hier Gottes leitende Hand.
Irgendwie war auch hier Kreuz und Frieden.
Gottes Wege sind unerforschlich.
In guten wie in schlechten Tagen.
Ich bin mir nicht so sicher, bei wem hier die guten und
bei wem die schlechten Tage verblieben sind.
Ach ja, was mich auf diese alten Gedankenpfade brachte: Ein digitaler Selbstmord, vor ein paar Tagen hier vollbracht. Einfach auf das rote Kreuz klicken und Stille ist im Blog. Ganz unblutig. Wo die Leichen liegen, ahne ich nur.
Dein Knecht
Psalm 19,12
Seine Urteile sind wahrhaft, sie sind alle gerecht (Herder Bibel 1965, 2005)
die Bestimmungen des Herrn sind Wahrheit, sie sind allesamt gerecht (Schlachter 2000)
Die Rechtsbestimmungen des Herrn sind Wahrheit, sie sind gerecht allesamt (Elberfelder 1985, 1991, 2006, 2009)
die Rechte des Herrn sind wahrhaftig, allesamt gerecht (Luther 1912)
Die Rechte des HERRN sind Wahrheit, allesamt gerecht. (Lutherbibel 1984)
Die Urteile des Herrn sind wahr, / gerecht sind sie alle. (Einheitsübersetzung)
Selbst der Sperling…
Psalm 84,12
Gott der Herr ist Sonne und Schild
Gnade und Herrlichkeit wird er geben,
kein Gutes vorenthalten denen, die in Lauterkeit wandeln.
Ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.
Propheten
1.Samuel 3,18
Sender und Empfänger haben es hinzunehmen.
Ob es ihnen gefällt oder nicht.
In guten wie in schlechten Tagen.
Jesus ist kommen
Psalm 49,16
A und O, Anfang und Ende steht da.
Gottheit und Menschheit vereinen sich beide,
Schöpfer wie kommst du uns Menschen so nah.
Himmel und Erde erzählet‘s den Heiden:
Jesus ist kommen,
Grund ewiger Freuden.
Stricke des Todes, sie reißen entzwei.
Unser Durchbrecher ist nunmehr vorhanden,
er, der Sohn Gottes, der machet recht frei,
bringet zu Ehren aus Sünde und Schande;
Jesus ist kommen, nun springen die Bande.
bricht dem gewappneten Starken ins Haus,
sprenget des Feindes befestigte Schlösser,
führt die Gefangenen siegend heraus.
Fühlst du den Stärkeren,
Satan, du Böser?
Jesus ist kommen der starke Erlöser.
sein Tod verschlinget den ewigen Tod.
Gibt uns, ach höret’s doch ja nicht vergebens,
ewiges Leben, der freundliche Gott.
Glaubt ihm,
so macht er ein Ende des Bebens.
Jesus ist kommen, der Fürste des Lebens.
Himmel und Erde, rühmt seine Gewalt!
Dieser Beherrscher kann Herzen bekehren
Öffnet ihm Tore und Türen fein bald!
Denkt doch, er will euch die Krone gewähren.
Jesus ist kommen, der König der Ehren.
Sünden der ganzen Welt träget dies Lamm.
Sündern die ewge Erlösung zu finden,
stirbt es aus Liebe am blutigen Stamm.
Abgrund der Liebe,
wer kann dich ergründen?
Jesus ist kommen, ein Opfer der Sünden.
Komme wen dürstet, und trinke, wer will!
Holet für euren so giftigen Schaden
Gnade aus dieser unendlichen Füll!
Hier kann das Herze sich laben und baden.
Jesus ist kommen, die Quelle der Gnaden.
Hochgelobt sei der erbarmende Gott,
der uns den Ursprung des Segens gegeben;
dieser verschlinget Fluch, Jammer und Tod.
Selig, die ihm sich beständig ergeben!
Jesus ist kommen, die Ursach zum Leben.
Eilet, ach eilet zum Gnadenpanier!
Schwöret die Treue mit Herzen und Händen.
Sprechet: wir leben und sterben mit dir.
Amen, o Jesu,
du wollst uns vollenden.
Jesus ist kommen, sagt’s aller Welt Enden.
Nichts hinzuzufügen.
Der Tag der Wahrheit
Jesaja 26,19
,
Der Tag des Rechts.
Der Tag der Gerechtigkeit.
Der Tag der Wahrheit.
Unbestechlich
2.Chronik 19,7
Opfer bringen ist sinnlos.
Personen sieht er nicht an,
er richtet in Völkern.
er spricht Recht in Völkern.
Mitgehangen, mitgefangen.
Ohne Ansehen der Person.
Zorn
Wer die Suppe einbrockt
Jeremia 14,9
Wir, die wir auf Deinen Namen getauft sind.
Was jetzt?
Josua 5,14
Prediger
Da dachte ich: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer.
Jeremia 20,9
Prediger sind Wortbeweger, wenn auch nicht alle Bewegte vom Wort. Die vom Wort Bewegten sollen innere Bewegung schaffen. Diejenigen, die zuhören, hören nicht immer das Wort und sind noch seltener bewegt vom Wort.
Ob das Predigtwort den körperlich Anwesenden bewegt, hängt von beiden ab. Es muss passen, wie der Schlüssel zum Schloss. Es gibt viele Schlüssel, aber nur einer passt ins Schloss.
Den Schlüssel zum Schloss zu finden, ist Predigerkunst, ist Berufung und Gnade. Wenn ein Prediger nur auf taube Ohren stößt, fängt auch er an zu verzagen.
Spätestens im Sich-Selbst-in-Frage-stellen holt den Prediger sein Menschsein ein, wird seine Berufung zum Beruf, fällt er selbst in die Krise, aus der er anderen den Weg zeigen soll. Alle Begnadetheit verschont davor nicht.
Jedoch, wie Jeremia zeigt, ist Berufung nicht Beruf. Auch wenn es weh tut, kann der wahrhaft Berufene nicht anders, sonst verbrennt er an einem anderen Feuer.
Möge das brennende Feuer, das Jeremia meint, bei dem fränkischen Zweifler mit Berufung, den ich meine, zu einem Flächenbrand werden, und alle Zweifel im hell lodernden Feuer ersticken, auf dass wieder Wort und Schrift aus ihm herausquellen, anstatt Zweifel.
Möge der sich aus der Krise bewegende begnadete lutherische Prediger, den ich meine, mir erhalten bleiben.
Meine Neujahrswünsche.
Jesus öffnet den Jüngern das Verständnis
Jesus öffnete den Jüngern das Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden.
Lukas 24,45
Wenn man den Vers im Zusammenhang liest, ist es eine Zusammenfassung der Geschichte Jesu mit seinen Jüngern und folglich mit uns.
Er erscheint, sie glauben es nicht. Er greift zu einer bildlichen Maßnahme, um ihnen verständlich zu machen, was vorgeht: Weiterlesen „Jesus öffnet den Jüngern das Verständnis“
Reines Nichts
Jesaja 6,5
Falsches Wort
Falsches Signal
Falsche Ansprache

