1000 Jahre

Tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eine Nachtwache. 
Psalm 90,4
Und der Mann ging heraus, gegen Morgen,
und hatte die Messschnur in der Hand.
Er maß 1000 Ellen und führte mich durchs Wasser,
das mir an den Knöchel ging.
Und maß abermals 1000 Ellen
und ließ mich durchgehen,
dass es mir bis an die Hüften ging.
Da maß er noch 1000 Ellen,
und es war so tief,
dass ich keinen Grund
unter den Füßen mehr hatte,
denn das Wasser war zu hoch,
so dass man schwimmen musste.
Und er griff den Drachen, die alte Schlange,
welche ist der Teufel und Satan,
und band ihn tausend Jahre
und warf ihn in den Abgrund und
verschloss und versiegelte ihn obendrauf,
dass er die Heiden nicht mehr verführen sollte,
bis dass vollendet würden tausend Jahre –
und darnach muss er los werden eine kleine Zeit.
Eine kleine Zeit in Gottes großer zeitlosen Zeit.
Zweimal hat das Volk dem wahren König seine Gefolgschaft verweigert,
1000 Jahre lagen zwischen Samuel und Jesus!
Aber: Es dauert nur eine kleine Zeit
(nach Hes 47, 3-5, Offb 20, 2-3, Wortreich)

Wortreich

Lieber Luther,

was hat Jesus gedacht? Wofür stand er? Was waren seine Grundüberzeugungen? Wie sieht er sich selbst? Hat er seine Person so in Vordergrund gestellt, wie wir das tun? Ist das nicht ein großes Missverständnis? Die Antwort lässt sich erschließen.

Die Bergpredigt ist immer eine gute Quelle der Erkenntnis. Gleich der erste Satz der Bergpredigt ist eine Grundsatzerklärung Jesu. Sein Manifest des Glaubens. Von Königsherrschaft und vom Reich Gottes ist die Rede. Schon sein erstes Statement enthält alle Zutaten, aus denen ihm später ein Kreuz gezimmert wird. Er sagt:

Von Gott gesegnet und endgültig in die Gemeinschaft mit ihm aufgenommen werden diejenigen, die sich beugen vor Gottes Wind, das heißt diejenigen, die vor Gott demütig sind. Sie werden Anteil haben an der Königsherrschaft des jenseits aller Materie Allumfassenden, an dem, was Matthäus bildlich das „Himmelreich“ nennt. Wie ist das anzustellen? Wie kann man dieses Himmelreich gewinnen? Weiterlesen „Wortreich“

Osterweihnachten

Die Amaryllis blüht wieder.
pünktlich zu Ostern.

Eigentlich blüht sie ja
zu Weihnachten.
Letztes Jahr
war sie wie tot.

Das Leben hat ihr nicht geboten,
was sie gebraucht hätte,
um zu blühen.
Doch sie hat nicht aufgegeben.
Sie ist eine Kämpferin.
Sie hat ihrer Dürre durchlitten.
Nun weiß sie,
das wir an Ostern
Weihnachten feiern sollten.
Jesus ist im Sterben neu geboren!
An Ostern feiern wir
sein neues Leben!
Man muss erst sterben,
um zu leben!
Man muss erst sterben,
um neu geboren zu werden.
Man muss erst sich ganz aufgeben,
um zu blühen!
Nach zwei Jahren verstehe ich den Wink,
liebste Amaryllis.



Alleluja

Das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen. 
Jesaja 43,21
Man verkünde Gottes Ruhm:
Ich bin der,
der da
WAR
IST
SEIN
WIRD
In alle Ewigkeit.
Wie oft wir auch dies Wort ermorden.
Es ist unsterblich.
ALLELUJA

Ackermann

Lieber Luther,

was hat sich kurz vor der Verhaftung Jesu abgespielt, was an seinem Todestag und was danach? Ein großes Rätsel? Oder ist es nachträglich zum Rätsel gemacht worden? Aus diversen (Macht-) Interessen heraus? Spielt bei der ganzen Diskussion überhaupt Jesus noch eine Rolle? Wird auch nur ein Versuch gemacht, das Geschehene aus seinem Lebenswerk und –wirken heraus zu erklären? Jesus wird zum Sündenopfer für uns alle erklärt, uns mit seinem Tod von aller Sünde befreiend. Stimmt das? Ist das aus Jesu Wort wirklich zu entnehmen oder ist das hineingepredigt worden? Weiterlesen „Ackermann“

Spreu und Weizen

Du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott, und der HERR hat dich erwählt, dass du sein Eigentum seist, aus allen Völkern, die auf Erden sind. 
5.Mose 14,2
Es gibt allerlei Volk unter den Menschen.
Volk, das abtrünnig ist und
Volk, das folgt.
Das Volk das folgt,
ist Gottes auserwähltes Volk.
Auch im auserwählten Volk,
gibt es Spreu und Weizen.
Derjenige, der sich zum Eigentum gibt,
ist Weizen,
derjenige, der sich von der Hülle leiten lässt,
ist Spreu.
Gott kennt den Unterschied.
Auf seiner Tenne
wird die Spreu vom Weizen getrennt.

Reisesegen

Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. 
1.Mose 24,56
Irgendwie habe ich heute wohl den falschen Losungstext gepostet.
Keine Ahnung, wie das kommen konnte.
Der tatsächliche Losungstext:
Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben.
So hat vor knapp über einem Jahr meine Trauerrede auf meinen Vater geendet.
Deshalb berührt mich das gerade sehr.
Und ich erkenne, wie dieser Text auch für mich gilt,
und wie er auch für Jesus gegolten hat,
an dem Tag, an dem er gestorben ist.
Es gibt keine Zufälle in diesem Leben.

Karfreitags – Gedanken

Ich habe mich im letzten Jahr
sehr weit von organisierter Kirche entfernt.
Es fällt mir schwer,
Predigten des Kirchenpersonals
zu ertragen.
Ich kann den gesammelten Unsinn,
der verbreitet wird,
kaum ertragen,
gerade jetzt zu Karfreitag und Ostern.
Meine Kirchenzeit scheint vorbei,
meine Klosterzeit auch.
Ich brauche keine Kirche,
ich brauche keinen äußeren Ort mehr,
der innere Ort reicht.
Karfreitag, Ostern,
Kirchenfeste,
meine Kirche als Zufluchtsort,
den ich so geliebt habe,
sie lassen mich so unberührt
wie das letzte Weihnachten.
Seit vier Monaten habe ich
meine Kirche nicht mehr betreten.
Trennen kann man sich erst,
wenn man keinerlei Bedauern
mehr empfindet über die Trennung.
Gott allein.
Man muss viele Meilen gehen,
viele Wüsten durchqueren,
in vielen Wassern ertrinken,
bis die Lichter der Welt,
an Bedeutung für einen verlieren.
Ich komme langsam zur Oster – Besinnung.
Die Lichter der Welt,
sie rauschen an mir vorbei,
ohne mich zu treffen.
Jedoch: Das Licht der Welt trifft mich wohl.
Abglanz der Lichter der Welt

Karfreitags – Selbsttäuschung (Karfreitags – Andacht)

Weh denen, die mit ihrem Plan verborgen sein wollen vor dem HERRN und mit ihrem Tun im Finstern bleiben und sprechen: »Wer sieht uns, und wer kennt uns?
Jesaja 29,15

Vor Gott etwas verbergen zu wollen,
ist vergebliche Liebesmühe,
höchstens Selbsttäuschung.

Wer denkt,
Jesus sei gestorben, damit,
wenn ihr Gottes Wort mit Füßen tretet,
das ohne Folgen bleibt,
ist genauso Selbsttäuschung.

Das ist genauso,
wie wenn ihr mit dem Mob ruft,
gib Barnabas frei,
genauso, wie wenn
ihr Jesus ein weiteres Mal die Dornenkrone aufsetzt,
während ihr ruft, er ist der König.
Genauso, wie es an seinem Todestag geschah.
Nichts gelernt.

Selbstbetrug,
Selbsttäuschung,
Selbstfreisprechung.

Selbsttäuschung, Selbstbetrug, Selbst-Freisprechung ist,
was an Ostern die christlichen Kirchen feiern,
Selbstbeweihräucherung im wahrsten Sinne des Wortes.

Nein, er ist nicht für uns gestorben,
Er hat sich nur nicht von Menschen
in der Nachfolge aufhalten lassen.

Was interessiert mich Familie,
was interessieren mich meine Verfolger,
nicht Verfolgung zählt,
sondern Nachfolge.

Folgt ihm nach,
folgt dem Wort,
folgt mit beschnittenem Herzen,
nicht mit beschnittenem Glauben.

Das ist die Botschaft von Karfreitag.
Es ist ein Zeichen,
das Jesus setzt:
das Wort bestimmt das Handeln,
nicht die böse Tat.

Hört auf,
unterm Kreuz scheinheilige Krokodilstränen zu vergießen
und folgt dem Wort in Wort und Tat.
Karfreitag, wie es gefeiert wird,
ist Selbstbemitleidung.

Jesus hat ein Zeichen gesetzt,
das bis heute nicht gelesen werden kann.
Ein untauglicher Versuch,
Schäfchen ins Trockene zu bringen,
dem Menschen pauschal die Schuld an Jesu Tod aufzuladen.

Vergeblich,
nichts als Selbsttäuschung!
Schuld ist höchst individuell.
Wer dem Wort nicht folgt,
verwirft Jesus und Gott.

Weh denen, die mit ihren Plänen und ihrem Tun
im Finsteren bleiben.
Ostern wird für sie nicht.
Jeder hat die Verantwortung für sich selbst,
damit für ihn Ostern wird.

Karfreitag, ein Anstoß,
damit zu beginnen,
umzukehren.

Das wäre ein Grund, an Karfreitag zu feiern!
Jesus wäre nicht umsonst gestorben.

Bauarbeiter

Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott. 
Jesaja 40,1
Tröstet, tröstet.
DAS Volk will nicht von dir getröstet werden, o Gott,
sie suchen sich ihre eigenen Tröster.
Aber DEIN Volk,
denjenigen, die dich suchen,
die sich zu dir bekehren,
die sich zu dir bekennen,
bist du ein Schutz und Schirm,
Tröster in allen Lebenslagen.
So können wir nur deinen Auftrag annehmen, deine Bauarbeiter zu sein auf deiner Dauerbaustelle Mensch:
Bahnt in der Wüste Gott einen Weg,
ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott.
Gerade dort, wo sie dich nicht suchen.

Tiefe wagen

Erhebet den HERRN, unsern Gott, betet an vor dem Schemel seiner Füße; denn er ist heilig. 
Psalm 99,5

Der Schemel zu Jesu Füße ist der Ort,
von dem du erhoben wirst.
Diese Tiefe zu wagen,
heißt die Höhe gewinnen.