Treue

In fester Treue stehe ich zu dir,
wenn auch nach außen
alles an mir wankt,
wenn auch nach innen
alles in mir schwankt.

In fester Treue stehe ich zu dir,
weiß ich doch
um dein unergründlich Wesen,
weiß ich doch
um dein unerbittlich Weben,
weiß ich doch
von dir.

In fester Treue stehe ich zu dir,
dann stehst
in fester Treue
du zu mir.
Mag meine Welt auch noch so beben,
mag meine Welt auch untergehen.

Treue

Geburtstags-Abendmahl

Brot und Wein
Gottes Wort
Wahrer Leib und
Wahres Blut.

Gebe Dich mir.
Nehme mich mir.
Lebe in mir.

Lass mich
mich verlieren und
Dich finden.

Dein Blut schwemme
meine inneren und
äußeren Feinde hinweg,

Deiner bedarf ich,
damit es hell wird in mir,
Dein Erbarmen erflehe ich,
damit ich würdig werde vor Dir.

Verzeih meine Unzulänglichkeiten,
Vergib meine Schuld.

Ohne Dich verhungert mein Leib.
Ohne Dich verdurstet meine Seele.

Erleuchte
mein Verstehen mit dem Licht wahren Glaubens,
meine Gegenwart mit Deiner Gegenwart,
mein Herz mit Deiner Liebe.

Sei meine Speise und mein Trank.
Sei Nahrung für mein Leben,
damit ich Kraft finde für Dein Leben,
damit ich immer danken kann.

Lebendiges Wasser,
Blut und Wein,
fließe in mich ein,
damit Du,
Dein Friede und
Deine Liebe
aus mir heraus fließen.

Brot und Wein

Dein Leib
Dein Blut
Dein Kreuz

Dein allzeit sättigendes Abendmahl
für Dein Kind.

Danke – mein treu sorgender Vater.

Abendmahl

DU und ich

Bist DU ein DU und ich ein ich?
Sind wir zwei oder sind wir eins?

Wenn DU mich ansiehst,
sieht mein inneres Auge DICH.

Wenn DU zu mir sprichst,
hört mein inneres Ohr DICH.

Wenn DU bewirkst,
erfahre ich.

DU bist ein Mantel, der mich hüllt,
DU bist der Blitz, der mich erhellt,
DEIN Reich, das man nicht sieht,
Weil es in meiner Seele lebt.

Seelenfeuer

Teilen – St.Martins Gedanken

Bist DU ein Kleid, das ich anziehe, wenn es mir gefällt?
Ein Mantel, den ich ausziehe, wenn er mir nicht gefällt?

Verkleidung?

DEIN Wille ist mein Wille.
Mein Wille ist DEIN Wille.

DEIN Leiden ist mein Leiden..
Mein Leiden ist DEIN Leiden.

DEIN Kleid ist mein Kleid.
Mein Kleid ist DEIN Kleid.

DU TEILST MIT MIR!

Vor DIR kann ich mich nicht verkleiden.
Vor DIR brauche ich mich nicht entkleiden.
Vor DIR bin ich nackt.
Vor DIR bin ich wie ich bin.

DEIN Spiegelbild.

Spiegelbild

Suscipe

Nimm hin, o Herr, meine ganze Freiheit.
Nimm mein Gedächtnis, meinen Verstand,
meinen ganzen Willen.

Was ich habe und besitze
hast du mir geschenkt.
Ich stelle es dir wieder ganz und gar zurück
und übergebe alles dir,
dass du es lenkst nach deinem Willen.

Nur deine Liebe schenke mir mit deiner Gnade,
und ich bin reich genug
und suche nichts weiter.
(Ignatius von Loyola)

Macht mich das frei von menschlicher Sorge?
Von Menschen, die sich um mich sorgen?
Von Verantwortung für mich selbst?

Ermächtigt mich das zum „Ich brauche deine Sorge nicht?“

Nein, das ist arrogant.

Gottes Liebe wirkt im sozialen Geflecht, im Umgang miteinander, im Geben und Nehmen. Sie ist keine egoistische, selbstverliebte, auf sich selbst bezogene Veranstaltung.

Ganz im Gegenteil. Sie überantwortet eine ganz besondere Sorgfalt im Umgang mit anderen in unsere Verantwortung. Gottes Liebe begegnet uns am direktesten in unserem Handeln für andere, in der Sorge um den anderen.

Das „dass du lenkest nach deinem Willen“ bedarf, solange wir Mensch sind, des Verstehens, was immer eine menschliche Interpretation ist. Göttlicher Wille bedarf des menschlichen Handelns im jeweiligen Kontext. Sonst läuft er ins Leere.

Diese Verantwortung können wir nicht abschieben. Auch nicht in unseren Katastrophen. Da können wir uns nicht in unseren Schmollwinkel zurückziehen und sagen: „Handle du.“. Der göttliche Wille gebiert sich in unserem Willen.

Gerade in den Katastrophen.
Gerade da bedarf es besonderer Achtsamkeit.
Gerade da bedarf es unseres Handelns.

Giftpilz oder Speisepilz?
Essen oder nicht?
Die Entscheidung liegt allein bei uns.

Fliegenpilz