Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, er selbst wird [euch] vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen. 1. Petrus 5:10 ELB
Leiden und Erleiden gehören zum menschlichen Leben und sind ein Teil auf dem Weg zur göttlichen Vollkommenheit.
Und Gott hat mich vor euch hergesandt, um euch einen Überrest zu setzen auf Erden und euch am Leben zu erhalten für eine große Errettung. 1 MOSE 45:7 ELB
Wie groß die Not auch ist, wie schlimm die Leiden, wie trostlos die Aussicht: Gott IST Rettung.
Um manche Menschen verlässt einen die Sorge nicht,
weil man von Ferne sieht,
wie sie von einem Misthaufen in den nächsten treten.
Sie sind gerade dem einen entwachsen,
stehen sie mit beiden Beinen im nächsten.
Als ob sie keine Augen im Kopf haben.
Und hören mögen sie auch nicht.
Man kann ihnen nur Gummistiefel wünschen,
damit sie nicht bis in die Knie im Mist versinken.
heute ist der 5.Sonntag nach Trinitatis. Nichts besonderes. Gottesdienstalltag in der Kirche, möchte man meinen. Und doch war es heute nicht so, der Predigttext eine Herausforderung: Lukas 14, 25-33. Man muss jedoch den ganzen Abschnitt lesen, da er zusammengehört und eine eindeutige Botschaft enthält. Ich kann ihn hier nicht ganz wiedergeben, du kannst ihn selbst nachlesen. (Lk 14, 25-35)
Die Pastorin hat ihn in 3 Teile geteilt und keinen Zusammenhang gefunden. Sie hat sich sehr schwer getan mit dem Teil: „So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein“ (Lk 14, 26). Wie soll man das auch auffassen, als Mutter, Familienmensch? Guter Gott, was mutest du uns da wieder zu? Das kann doch nicht dein Ernst sein? Weiterlesen „Hassen – Perspektivwechsel“→
obwohl Marienverehrung ja nicht gerade evangelisch ist, sollte das Stabat Mater auch in der evangelischen Kirche einen Platz haben. Vielleicht kennst du es ja auch als alter Mönch. Es ist so um 1200/1300 entstanden, bevor die Kirchen sich teilten. Es ist sozusagen eine gemeinsame Wurzel.
Es sei allen Müttern und Vätern zugedacht, die ein Kind verloren haben, auch dir. Sie kennen den Seelenschmerz, den das verursacht und können mit Maria mitfühlen und mitweinen und umgekehrt. Der Schmerz findet im „Stabat Mater“ eine Heimat. Maria ist in diesem Schmerz unsere Schwester und eine Mutter, zu der wir unseren Schmerz tragen können. Sie weiß, von was wir reden, und sie weiß, wie bedürftig wir in unserem Schmerz sind – auch nach langer Zeit.
Stabat mater dolorosa
Iuxta crucem lacrimosa,
Dum pendebat filius.
Cuius animam gementem,
Contristatam et dolentem
Pertransivit gladius.
O quam tristis et afflicta
Fuit illa benedicta
Mater unigeniti!
Quae maerebat et dolebat,
Pia Mater, dum videbat
Nati poenas inclyti.
Quis est homo qui non fleret,
Matrem Christi si videret
In tanto supplicio?
Quis non posset contristari,
Piam matrem contemplari
Dolentem cum Filio?
Pro peccatis suae gentis
Vidit Iesum in tormentis
Et flagellis subditum.
Vidit suum dulcem natum
Morientem desolatum,
Dum emisit spiritum.
Eia mater, fons amoris,
Me sentire vim doloris
Fac, ut tecum lugeam.
Fac, ut ardeat cor meum
In amando Christum Deum,
Ut sibi complaceam.
Sancta mater, istud agas,
Crucifixi fige plagas
Cordi meo valide.
Tui nati vulnerati
Tam dignati pro me pati,
Poenas mecum divide!
Fac me vere tecum flere,
Crucifixo condolere,
Donec ego vixero.
Iuxta crucem tecum stare
Ac me tibi sociare
In planctu desidero.
Virgo virginum praeclara,
Mihi iam non sis amara:
Fac me tecum plangere.
Fac ut portem Christi mortem,
Passionis fac consortem,
Et plagas recolere.
Fac me plagis vulnerari,
Cruce hac inebriari
Et cruore Filii,
Flammis urar ne succensus,
Per te Virgo, sim defensus
In die iudicii.
Fac me cruce custodiri,
Morte Christi praemuniri,
Confoveri gratia.
Quando corpus morietur,
Fac ut animae donetur
Paradisi gloria.
Lieber Luther, ich glaube, auch der Schmerz über all das Geschehene, für das es keine Worte gibt, muss einen Ort haben, auch ihn muss man durchleben, ihn nicht abprallen, sondern durch einen durchfließen lassen. Das Wasser der Tränen dieses Schmerzes hat heilende Wirkung auf unsere Wunden, wenn auch Meere durchfließen müssen, bis die stärksten Schmerzen nachlassen.
Ohne dem Schmerz und dem Leid seine Zeit und seinen Raum zu geben, gleich zum Halleluja überzugehen, geht nicht. Jesus ist erst am 3.Tag auferstanden. Schmerz und Leid ist notwendig, um zum Ostermorgen zu gelangen. So halten wir diesen Schmerz aus in der Hoffnung, dass irgendwann der Ostermorgen kommt. Dass dieser kommt, sei ein Osterwunsch für all diejenigen, die es betrifft.