Verwerfungen

Und ich werde dich zu einem kahlen Felsen machen; ein Ort zum Ausbreiten der Netze wirst du sein, du wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, Jehova, habe geredet, spricht der Herr, Jehova. – HESEKIEL 26:14 ELB

Keine Gesellschaft, keine Kultur überlebt alle Zeiten. Unsere Zeit ist wieder einmal eine Zeit des Übergangs. Eine Zeit der Verwerfungen. Fels in der Brandung ist Gott allein. Wo das Ende, wo ein neuer Anfang sein wird, weiß nur er allein.

Mitgefangen

Berliner Mauer

Denn so spricht Jehova: Siehe, deren Urteil es nicht war, den Becher zu trinken, die müssen ihn trinken; und du solltest der sein, welcher ungestraft bliebe? Du wirst nicht ungestraft bleiben, sondern sicherlich sollst du ihn trinken. JEREMIA 49:12 ELB

Niemand lebt isoliert. Mitgehanden, mitgefangen. Was man als Gesellschaft duldet, muss man auch mit erdulden.

Göttliche Gemeinschaft

Und verlasset euch nicht auf Worte der Lüge, indem man spricht: Der Tempel Jehovas, der Tempel Jehovas, der Tempel Jehovas ist dies! JEREMIA 7:4 ELB

Das Verhältnis von Gott und Mensch ist ein inneres. Zu meinen, man könne es durch Zugehörigkeit zu menschlichen Institutionen richten, verwechselt menschliche Gesellschaft mit göttlicher Gemeinschaft.

Moralisch abgestumpft

Ein hartes Gesicht ist mir kundgetan: Der Räuber raubt, und der Verwüster verwüstet.
Jesaja 21,2

Wenn Verwüster nicht aufgehalten werden,
Räuber ungestraft rauben dürfen,
und seien es Kinder,
dann ist die Gesellschaft
moralisch abgestumpft.
Wachsen kann nur,
was man in einer Gesellschaft
gedeihen lässt.

Risse

Gott, der du die Erde erschüttert und zerrissen hast, heile ihre Risse; denn sie wankt.
Psalm 60,4

Risse, sind sie einmal da, teilen,
vergrößern den Abstand zwischen den Teilen.

Die Risse in unserer Gesellschaft,
die Risse in den Gesellschaftssystemen,
die Risse zwischen den Kulturen,
sie teilen und teilen.

Risse, die aufreißen
und Löcher und Instabilität hinterlassen,
Zerbrechlichkeit.

Der Abstand, der Entfremdung schafft,
der Abstand, den zu füllen
sich viele berufen fühlen,
aber nur einer schafft:

Mein Gott, heile die Risse,
die uns von dir entfernen.
Amen.

Misstrauen

Bisher ist mir nur etwas zu „Vertrauen“ eingefallen.Schwieriger wird es beim Miß-Trauen, der anderen Seite der Medaille.

Es ist wie Giersch. Hast du einmal eine Pflanze in deinem Garten, bekommst du sie nicht mehr los. Sie vermehrt sich. Du findest Möglichkeiten, sie nützlich einzusetzen. Dem sind aber Grenzen gesetzt. Immer wieder wächst der Giersch neu und bildet Ableger. Irgendwann kommst du nicht mehr mit, du kannst ihn nicht mehr nützlich verarbeiten. Also versucht du ihn auszutilgen, reißt in aus. Wie sehr du dich auch anstrengst, es bleibt ein winziges Würzelchen, das wieder austreibt und neue Pflanzen und Ableger hervorbringt.

So ist es auch mit dem Miß-Trauen.

Wenn es einmal in dich gepflanzt ist, bringst du es nicht mehr los. Eine Begebenheit reicht – und schon ist es wieder da. Entgegen allen Wünschen und Selbsterziehungsversuchen. Es kriecht in dir hoch und überwuchert alles andere. Es erinnert an deinen Erfahrungsschatz. Es ist ein Echo deiner gesammelten schlechten Erfahrungen.

Ich mag dieses Echo nicht. Wie schalte ich es aus? Wie ist die Angst zu bezwingen, dass das Echo nicht nur leerer Schall ist, irre führender Innenhall? Oder vielleicht doch nicht? Versuchst du dir ein X für ein U vorzumachen?

Misstrauen ist wie Giersch

Werdet wie die Kinder

„Werdet wie die Kinder …. „

wacht auf aus eurem Schlaf,
erinnert euch an euer Einsein,
kehrt zurück in euer unverstelltes Sein,
besinnt euch auf euer Urvertrauen,

erkennt Wohlwollen,
gebt Wohlwollen,
nehmt Wohlwollen,
seid Wohlwollen

Kommt aus eurer Deckung,
wie ein scheues Reh.

Reh