Gewahrsein

Wenn sie in den Scheol einbrechen, wird von dort meine Hand sie holen; und wenn sie in den Himmel hinaufsteigen, werde ich von dort sie herniederbringen.
Amos 9,2

Vor Gott kann man sich nicht verstecken,
weder wenn wir durch die Hölle gehen,
noch wenn wir meinen, wir seinen im Himmel.
Gott ist unser jederzeit gewahr und
bringt uns an den Ort,
der uns angemessen ist.

Schutt und Asche

Wir sind die Knechte des Gottes des Himmels und der Erde, und wir bauen das Haus wieder auf, das viele Jahre zuvor gebaut wurde.
Esra 5, 11

Liegt ein Gebäude erst in Schutt und Asche,
ist es mühsam, es wieder aufzubauen,
insbesondere wenn die Mitstreiter
rar gesät sind.

 

Dimensionen

Wenn ich anschaue deinen Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst, und des Menschen Sohn, dass du dich um ihn kümmerst?
Psalm 8,4-5

Wir denken uns gern als Mittelpunkt der Welt,
sind aber in unserem Begreifen
auf wenige Dimensionen beschränkt.
Gott ist dimensionslos,
wir nur ein dimensionierter Aspekt Gottes.

Verschüttet

Denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf der Erde.
Josua 2,11

Wir denken gerne dual:
Gott im Himmel und
wir Menschen hier auf Erden.
Gott lässt sich aber nicht von uns teilen
und wir nicht von ihm.
Was einmal göttlich ist, bleibt göttlich.
Das Göttliche in uns wird nur verschüttet
im menschlichen Müll,
mal mehr, mal weniger.

Du allein

Wen habe ich im Himmel? Und außer dir habe ich an nichts Gefallen auf der Erde.
Psalm 73, 25

Wenn man lässt,
verlässt.
ablässt,
immer weiter,
immer mehr,
immer furchtloser,
immer bestimmter,
ist man irgendwann soweit zu sagen:
Ich habe an nichts Gefallen als an dir, o Gott!

Hilfsbedürftige

Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
Matthäus 5,3

Glückselig der,
der sich nicht auf sich selbst verlässt,
sondern seine Hilfsbedürftigkeit anerkennt und sich
durch den Geist Gottes leiten lässt.

Entfesselung

Und Jesus blickte zum Himmel, seufzte und spricht zum Tauben: Hefata! Das ist: Werde geöffnet! Und sogleich wurden seine Ohren geöffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelöst, und er redete richtig.
Markus 7,34-35

In der Not kesseln wir uns oft selbst ein,
legen uns selbst Fesseln an.
Gott entfesselt,
wenn wir uns nicht von ihm abhalten.

Schräge Vögel

Herr, ich leide Not, tritt für mich ein!
Jesaja 38,14

In der Elberfelder Übersetzung heißt der gesamte Vers:

Wie eine Schwalbe, wie ein Kranich, so klagte ich; ich girrte wie die Taube. Schmachtend blickten meine Augen zur Höhe: O Herr, mir ist bange! Tritt als Bürge für mich ein!

Wir fliegen wie eine Schwalbe, wie ein Kranich,
wir stürzen ab wie ein schräger Vogel,
dessen Flügel gebrochen sind,
fühlen unsere Verletzlichkeit und
wenn wir unsere Augen verzweifelt gen Himmel heben,
fliegt unsere Seele Gott entgegen.

Erhebende Aussicht

Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel und die Erde und alles, was darinnen ist, das ist des HERRN, deines Gottes.
5.Mose 10,14

Wenn wir wieder einmal granteln,
unzufrieden sind mit uns und unserer Welt,
weil die Dinge nicht so laufen,
wie wir es gerne hätten,
sollten wir uns des Himmels
und seiner Weite erinnern und
dass uns darin ein Platz reserviert ist,
dem es sich einzig lohnt zuzustreben.
Erhebende Aussicht!

Stossseufzer

Ach dass du den Himmel zerrissest und führest herab!
Jesaja 63,19

Ein Stoßseufzer aus tiefem Innern,
angesichts der Entwicklung,
die die Menschheit nimmt,
nicht zum Guten,
sondern zum Bösen:
Ach, zerreiße die Himmel
und fahre dazwischen!

Ohne Schablone

Wo ist ein Gott im Himmel und auf Erden, der es deinen Werken und deiner Macht gleichtun könnte?
5.Mose 3,24

Was Gott IST und bewirkt,
übersteigt alle Vorstellungen,
die Menschen mit „Gott“ verbinden.
Deshalb besser sich kein Bild von
Gott machen.
Er passt in keine Schablone.

Himmelsschlüssel

Schlüsselblumen,
Himmelsschlüssel,
Primula veris,
Blume der Wahrheit.

Lieblingsblume meiner Kindheit.
In dicken Sträußen gepflückt,
längst verdrängt dort,
wo sie einst üppig wuchs.

Vor ein paar Jahren
hat mich die Sehnsucht
nach dieser Wiesenblume gepackt,
hab‘ eine gekauft und
in den Garten gesetzt.

Dort blüht sie heute,
hat bisher überlebt,
einsam – unvermehrt.

Als ich nachhause kam,
welche eine Freude:
ein Blütenmeer,
gelb an gelb,
vom Nachbar gepflanzt –
vor meiner Haustür:

Himmelsschlüssel an Himmelschlüssel!
Welche ein Ehr.

 Schlüsselblumen

Ich bin’s

Ich bin’s, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben und der seinem ganzen Heer geboten hat.
Jesaja 45,12

Ich bin’s, sagt uns Gott,
der den Himmel ausgebreitet hat.

Ich bin’s, sagt der Mensch,
der den Himmel erforscht
und sogar bereist hat und
wir haben dich dort nicht gefunden.

Sie haben Augen und sehen nicht
und Ohren und hören nicht.