Schweigen

Lieber Luther,

der entscheidende Satz im heutigen Predigttext fehlt, wurde fälschlicherweise abgeschnitten:

Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebärden; man wird auch nicht sagen: Siehe hier! oder: da ist es! Denn seht, das Reich Gottes ist inwendig in euch (Lk 17, 20-21).

Was hat sich zugetragen (Lk 17, 12-14)? Jesus ist ein Wanderprediger mit Charisma, dem der Ruf eines Heilers voraneilt. Zehn Menschen mit äußerlichem Gebrechen, einer Hautkrankheit, sehen ihn von weitem kommen und rufen: Meister Jesus, habe Erbarmen mit uns. Sie denken an ihre Krankheit und erwarten von ihm, dass er sie davon heilt. Man kann es ja versuchen.

Jesus macht nicht viele Worte. Erstaunlicherweise sagt er: Zeigt euch den Priestern! Wie? Was hat das mit den Priestern zu tun? Von Jesus wird die Heilung erwartet? Obwohl ihnen die Anweisung wohl seltsam erschienen sein mag, machen sie sich auf den Weg und während sie gehen, werden sie rein.

Man sieht schon, wie sich diverse Stirne in Falten legen. Wieder so eine Wundergeschichte über Jesus… Weiterlesen „Schweigen“

Ausstrahlung

Wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat.
Psalm 78,4

Gott will gelebt sein.
Sein Ausstrahlen
wärmt den,
der in seine Nähe kommt,
so dass er seine Anwesenheit spürt,
auch wenn er ihn nicht sieht,
nicht hört, nicht begreift.
Gott lebt und wirkt.
Durch wen,
ist sein Geheimnis.

Dankbarkeit

Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von Ewigkeit her gewesen sind.
Psalm 25,6

Jeder Tag ist ein Tag,
an dem es Zeit ist,
dankbar zu sein,

dankbar sich zu erinnern,
das die beste Lebensstrategie ist,
auf Gott zu vertrauen,

dankbar zu sein,
mit Blick auf unsere Kinder,
dass er auch mit ihnen ist,
auch wenn sie ihn nicht im Blick haben.

Heute ist ein Tag,
an dem ich voller Dankbarkeit bin.

König

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel.

Sacharja 9,9

Siehe dein König kommt zu dir.
WoW!
Ein weltlicher König
lässt sich nicht dazu herab.

Gottes – Grund

Das ganze Volk jauchzte laut beim Lobe des HERRN, weil der Grund zum Hause des HERRN gelegt war.
Esra 3,11

Den Gottes – Grund
findet man im Herzensgrund.

Engel

Der HERR wird seinen Engel vor dir her senden. 

1.Mose 24,7

Wenn du nicht weißt, ob,
wenn du nicht weißt, wie,
wenn du nicht weißt, wann:
Der HERR schickt seinen Engel vor dir her.

Engel

Der HERR wird seinen Engel vor dir her senden.

1.Mose 24,7

Wenn du nicht weißt, ob,
wenn du nicht weißt, wie,
wenn du nicht weißt, wann:
Der HERR schickt seinen Engel vor dir her.

Unbeirrt

Ich will den HERRN laut preisen mit meinem Mund und inmitten vieler ihn loben.
Psalm 109,30

Gott?
Jesus?
Glauben?

Handeln aus dem Glauben heraus,
gegründet im inneren Verstehen,
geleitet vom Wort.

Der Gegenüber ist irritiert,
man selbst der Gefahr ausgesetzt,
nicht für voll genommen zu werden.

Sich nicht irritieren lassen,
trotzdem den Mund aufmachen;

bereit sein, sich zum Glauben zu bekennen,
bereit sein, einzustehen,
bereit sein, zu erzählen.

Unbeirrt.
Wer irrt, wird sich zeigen.
Vor einem, der garantiert nicht irrt.

Hört

Ich bin gnädig, spricht der HERR, und will nicht ewiglich zürnen. Allein erkenne deine Schuld, dass du wider den HERRN, deinen Gott, gesündigt hast.
Jeremia 3,12-13

Ich bin ein Gott, der verzeiht.
Blickt auf eure Fehler,
eure Sünden,
und kehrt um.
Wieso hört ihr nicht?

Fremdenhass und Nächstenliebe

Lieber Luther,

fast jeder kennt die Geschichte, um die es im heutigen Predigttext (Lk 10, 25-37) geht: Die Geschichte vom Barmherzigen Samariter. Es geht um Menschen, die die Straßenseite wechseln, anstatt dem Bedürftigen zu helfen, und um andere Menschen, die ihren geschäftigen Alltag zurückstellen, einen Umweg machen, um zu helfen, Geld in die Hand nehmen. Die Geschichte ist brandaktuell, angesichts brennender Asylbewerberheime, toter Menschen in Transportern und untergegangener Seelenverkäufer im Mittelmeer. Welche Rolle spielen wir? Ja, du! Jeder einzelne ist gefragt. Weiterlesen „Fremdenhass und Nächstenliebe“

Grenzenlos

Ich will sie sammeln von den Enden der Erde, auch Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mütter, dass sie als große Gemeinde wieder hierher kommen sollen.
Jeremia 31,8

Gott ist mit den Ausgegrenzten.
Er ist grenzenlos.

Herabsetzung

Wer dem Geringen Gewalt tut, lästert dessen Schöpfer.
Sprüche 14,31

Was oder wer ermächtigt uns,
jemanden herabzusetzen?
Wir setzen uns damit
selbst herab.

Gedeckter Tisch

Der HERR sprach zu seinem Volk: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt.
Joel 2,19

Macht Reichtum satt?
Stillt das Immer-Mehr
den Durst unserer Seele?
Vermögen unsere Scheinwelten,
unsere Armut zu überstrahlen?

Wann ist genug?

Psalm 23:
Du bereitest mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde,
du salbst mein Haupt mit Öl
und schenkst mir voll ein.

Das ist die Speise, die satt macht.
Erst wenn wir an diesem Tisch sitzen,
erleben wir Fülle.

Müdigkeit

Er gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden.
Jesaja 40,29

Müdigkeit!
Wer kennt sie nicht?

Der Herr gibt den Müden Kraft!

Jeden Atemzug machst du in Gottes Kraft.
Müder Wanderer vergiss das nicht!

Finsternis

Gott weiß, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht.
Daniel 2,22

Ohne Finsternis,
weiß man nicht,
was Licht ist.

Ohne Licht,
weiß man nicht,
was Sehen ist.

Enthaltsamkeit

Wo viel Worte sind, da geht’s ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Lippen im Zaum hält, ist klug.
Sprüche 10,19

Lieber ein Wort zu wenig,
als eines zuviel.

Wir reden uns oft selbst
um Kopf und Kragen.

Zweiklassengesellschaft

Lieber Luther,

Der Gedanke, den Jesus im heutigen Predigttext (Lk 18, 9-14) an den Mann / die Frau bringen will, ist nicht neu.

Er sagte aber zu etlichen, die sich selbst vermaßen, daß sie fromm wären, und verachteten die andern, ein solch Gleichnis: Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, zu beten, einer ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich habe. Und der Zöllner stand von ferne, wollte auch seine Augen nicht aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig! Ich sage euch: Dieser ging hinab gerechtfertigt in sein Haus vor jenem. Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden.

Der Gedanke, dass es bei Gott keine Zwei- oder Mehrklassengesellschaft gibt, dass vor Gott alle gleich sind und die gleichen Rahmenbedingungen haben, ist ein Gedanke, der mit dem EINEN Gott verknüpft ist, seit es den Gedanken an ihn gibt.

Ein gesellschaftliches Oben und Unten gibt es, seit Menschen sich in größeren sozialen Verbänden organisieren. Die Evangelien sind im Kern eine Kampfansage gegen soziale Ungerechtigkeit, gegen die Unterdrückung der Kranken, Schwachen und Armen durch die Mächtigen und Wohlhabenden: Weiterlesen „Zweiklassengesellschaft“

Menschenart

Sie kehren mir den Rücken zu und nicht das Angesicht. Aber wenn die Not über sie kommt, sprechen sie: »Auf und hilf uns!
Jeremia 2,27

Geschäftig ist die Welt,
der Mensch, in dem,
was er Leben nennt.

Selbstsicher ist Mensch.
Sich selbst in Frage stellen?
Ego einen Gang zurücknehmen?

Und dann die Not,
in die wir uns selbst hineingeritten haben.
Gott hilf!

Sie kehren mir den Rücken zu,
in der Not aber sprechen sie:
Auf, hilf uns, Gott!