Schiefe Turm von Pisa

Der HERR, unser Gott, neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen.
1.Könige 8,58

Es reicht nicht,
dass Gott uns zuneigt,
wir müssen ihm auch zuneigen,
ansonsten entsteht
ein windschiefes Gebäude,
das aufgrund der einseitigen Neigung
immer in Einsturzgefahr ist,
wie der schiefe Turm von Pisa.

Demütigung

So spricht der HERR: Wie lange weigerst du dich, dich vor mir zu demütigen?
2.Mose 10,3

Sich Gottes Ratschluss zu fügen,
fühlt sich manchmal wie Demütigung an,
erfordert aber nichts als Demut.

7 junge Menschen

Vergesst nicht zu danken, jeden Tag.

Sieben junge Menschen in einem Auto,
unterwegs zu einem Sportturnier,
Fahranfänger.
Schon als ich es gehört habe,
wollte ich lieber nicht darüber nachdenken.

Als mein Sohn spät immer noch nicht zu Hause war,
wollte ich ihm gerade eine Whatsapp schicken, wo er denn bleibe,
als ich endlich seine Stimme im Hausflur hörte.

Sie hatten einen Platten,
nur durch Zufall entdeckt,
mussten Reifenwechseln,
auch das will gelernt sein,
und dann mit dem Reserverad
auf der Autobahn mit 80 zurück.
Nicht auszudenken,
wenn der Reifen in voller Fahrt
geplatzt wäre.

Sieben junge Menschen in einem Auto
wohlbehalten zurück!

Vergesst nicht zu danken, jeden Tag!

 7 junge Menschen - danken

Ansprüche

Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not!
Jeremia 2,28

Wieviel wir auch beanspruchen,
Gott gibt seinen Anspruch,
uns seine Hand auszustrecken,
nicht auf.

30 Jahre danach

Es kommt mir gerade in den Sinn,
dass ich seit 32 Jahren einen
eigenen PC besitze.
1984 habe ich mir zwecks
Anfertigung meiner Doktorarbeit
einen Plantron XP mit
– und das war der Clou –
bernsteinfarbenem Bildschirm gegönnt.
War mutig. Wenn schon PC,
dann auch das volle Programm.
Habe meine ganze Lektüre – ganz modern –
in einer dBase – Datenbank gespeichert,
inklusive Literaturverzeichnis.
Von Anbeginn an, bis…,
ja bis es eines Tages
ein sehr böses Erwachen gab.
Die Technik war noch nicht so ausgereift,
so musste ich eines schlechten Tages feststellen,
dass alle Verknüpfungen in der Datenbank
verlorengegangen sind,
es war nichts mehr zusammenzufinden.
Kein Programmabsturz, nichts, einfach so.
Ein Jahr Literaturstudium war verloren,
nicht mehr wiederzubringen,
historische Literatur, die ich
aus anderen Bibliotheken und Archiven
zusammengesucht und bestellt hatte.
In meinem subjektiven Gefühl hat meine Doktorarbeit
am Ende unter diesem Verlust gelitten,
ich habe nie wieder zu meiner ursprünglichen
Freude an ihr zurückgefunden,
es haben für mich immer Teile gefehlt,
von denen ich wusste,
dass sie schon mal vorhanden waren.
Mein Mann fand mich in Tränen aufgelöst,
als ich realisiert hatte,
dass ein komplettes Lese- und Studienjahr tatsächlich
unwiederbringlich verloren war.
Meinen ehrgeizigen Zeitplan
habe ich trotzdem beibehalten,
eben noch ein paar Zacken zugelegt,
die Lücken – in meiner Sicht – notdürftig geflickt.
Aufgeben ist meine Sache nicht.
Also habe ich eine neue dBase Datenbank angelegt und
von nun an täglich in rollierendem System gesichert.
Seither weiß ich um den Wert von regelmäßigen Rechnersicherungen.
Seit dieser Zeit kann mich rechnertechnisch nichts mehr erschüttern.
30 Jahre soll das her sein?
Ja, scheinbar 30 Jahre….

30 Jahre nach Plantron

 30 Jahre danach Plantron

Misthaufen

Um manche Menschen verlässt einen die Sorge nicht,
weil man von Ferne sieht,
wie sie von einem Misthaufen in den nächsten treten.
Sie sind gerade dem einen entwachsen,
stehen sie mit beiden Beinen im nächsten.
Als ob sie keine Augen im Kopf haben.
Und hören mögen sie auch nicht.
Man kann ihnen nur Gummistiefel wünschen,
damit sie nicht bis in die Knie im Mist versinken.

 Misthaufen

Felsenfest

Der HERR wird seinem Volk Kraft geben.
Psalm 29,11

Der ganze Vers nach Elberfelder Übersetzung heißt:

Jahwe wird Stärke geben seinem Volke, Jahwe wird sein Volk segnen mit Frieden.

Gott gibt Stärke,
im Sturmwind,
im Strudel abwärts,
im Sturz ins Bodenlose.

Nicht zweifeln,
glauben,
vertrauen,
die Hand ausstrecken.

Gott gibt denen,
die er zu seinem Volk zählt,
Frieden.

Es ist ein Frieden,
den aller irdischer und
äußerer Unfriede
nicht stören kann.

Felsenfest sich am inneren
Friedensfelsen festhalten!
Nicht wanken,
es geht um das Leben.

Ein Abgleiten verhindern.
Der Fels hält alles aus und
er hält, was er verspricht.

Es gibt Lebenslagen,
in denen man sich
daran erinnern sollte oder
es gut ist,
daran erinnert zu werden.

Man muss aber auch hören und
sich festhalten wollen.

 

Wink mit dem Krückstock

Ob man will oder nicht,
manchmal bleibt nur,
sich zu fügen.

Bin in ein unsichtbares Loch getreten.
Rechter Fuß blau,
Band gezerrt,
linkes Knie geschwollen und anfangs gar nicht,
dann schwer,
jetzt schon wieder besser beweglich.
Das ist schon was wert.

Unfreiwillige Verlangsamung.
Und Demut.
Ohne Hilfe ist anfangs kein Zentimeter gelaufen.
Vorgeschmack auf die Zeit,
wenn man wieder wie ein Baby verpflegt werden muss.
Ziehe vor, eher zu sterben.
Hätte ich letzten Freitag fast geschafft,
bin beinahe den Erstickungstod gestorben.
Aber sollte anscheinend noch nicht sein.

Und wenn es unrund läuft, dann richtig.
Fliegen konnte ich natürlich für diese Woche
völlig vergessen, nächste Woche mal sehen.
Meinen Key habe ich letzten Freitag vergessen und
kann mich im Geschäft nicht einloggen.
Aber … in Workarounds bin ich Meister.
Habe natürlich einen Weg gefunden…

Vielleich ein paar Winke mit dem Krückstock?
In welche Richtung,
da habe ich ja jetzt reichlich Auswahl,
vielleicht auch eine Vorstellung.

Mal sehen, in welche Richtung
der Krückstock ausschlägt.
Und egal wie, grünen wird
er in jedem Fall,
da bin ich zuversichtlich.

ÜbergangKrückstock

Hindernisse

Du sollst dem Tauben nicht fluchen und sollst vor den Blinden kein Hindernis legen, denn du sollst dich vor deinem Gott fürchten.
3.Mose 19,14

Lieber Gott,
an was willst du mich erinnern?
Vor drei Tagen bin ich fast erstickt,
und vor zwei Tagen bin ich ungeschickt gefallen,
so dass ich noch ein Weilchen davon habe.
Lege, o Gott, so wenig Hindernisse wie möglich vor mich,
damit ich nicht falle.

Der tiefste Fall wäre, dich zu verlieren,
im Leben oder Sterben.

(PS: Diese Hindernisse haben auch dau geführt, dass ich den Losungstext in 31/2 Jahren zum ersten Mal nicht tagesaktuell veröffentlicht habe. Die Stammleser werden es gemarkt haben. In das ein oder andere kann man sich nur fügen, man wird nicht gefragt, ob es einem passt)

Innen-Lärm

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.
Micha 6,8

Oder in der Elberfelder Übersetzung:

Er hat dir kundgetan, o Mensch, was gut ist; und was fordert Jahwe von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben, und demütig zu wandeln mit deinem Gott?

Gott spricht zu uns,
er tut in uns kund,
wo unser Platz ist,
was unser Weg ist und
was wir in seinem Sinne
bewegen können.

Wir müssen in nur
in uns zu Wort kommen lassen.
Wenn wir mit uns selbst
und dem Lärm,
den wir um uns machen,
beschäftigt sind,
anstatt mit ihm zu kommunizieren,
überhören wir ihn.

Grenzen

So bekehre dich nun zu deinem Gott, halte fest an Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf deinen Gott!
Hosea 12,7

Manche Werte stehen nicht zur Disposition.
Zu sagen, an Gott zu glauben,
und diese Grenzen zu überschreiten,
heißt eine Grenze zu unterschreiten.
Was sind diese Grenzen?
Keine Ahnung?
Tiefere Betrachtung zu empfehlen.

Allgegenwärtig

Der Himmel ist durch das Wort des HERRN gemacht und all sein Heer durch den Hauch seines Mundes.
Psalm 33,6

Man denkt,
Gott hört man nicht,
wenn man aber die Augen aufmacht,
sieht man ihn allgegenwärtig
in sich reden.

Große Los

Fürchtet euch nicht, wenn euch die Leute schmähen, und entsetzt euch nicht, wenn sie euch verhöhnen!
Jesaja 51,7

Ziehst du lieber Nieten oder das große Los?

Niete ist Niete,
an der Verpackung kann man das nicht erkennen,
man sieht es erst,
wenn man den schönen Schein beiseite räumt.
Mit Nieten kann man nichts anfangen.
Sie enden in der Bordsteinrinne.

Anstatt vieler Nieten,
wähle lieber das große Los.

Opfer

Lasst uns über die Opfer reden und gebt den Tätern nicht den Raum. Was heißt es Opfer zu sein? Ich berichte hier vom wahren Leben.

Bei uns in der Abteilung wurde eine Mitarbeiterin vermisst nach dem Attentat in Nizza. Ein 20jähriges Mädchen, aus Russland, das bei uns ein Praktikum gemacht hat. Ein fröhliches und sehr nettes Mädchen mit langen blonden Wuschelhaaren. Sie war spurlos verschwunden. Der Vater hat sie auch vermisst, so kam er aus Russland angereist, kein Englisch, kein Französisch, nur Russisch. Seine Anfrage an die französische Polizei blieb unbeantwortet. Alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn zu unterstützen. Die Belegschaft zwischen Hoffen und Bangen. Man tat, was man konnte, um die Mitarbeiter in dieser schwierigen Situation zu unterstützen.

Dann kam die Nachricht. Sie ist tot. So einfach schreibt sich das. So brutal. Der Tod saß auf dem Stuhl neben uns. Sie war nur noch mit DNA identifizierbar, so zerstört war sie. Deshalb hat es solange gedauert, bis Klarheit herrschte. Die Unklarheit ist noch schlimmer als die fürchterliche Wahrheit. Alle wie gelähmt. Den Raum, in dem die Nachricht verkündet wurde, verließen fast alle weinend. Psychologische Hilfe ist angeboten, für den, der sie in Anspruch nehmen will. Jeder kann nach Hause gehen, der es braucht. Jeder verarbeitet anders. Für ein paar Tage relativiert sich das, was im Berufsalltag für wichtig gehalten wird.

Ich sage meinen Mitarbeitern, wer ein Problem hat, kann gern zu mir kommen. Und tatsächlich kommt eine Mitarbeiterin. Sie will nicht, dass es alle wissen. Aber ihr Vater war auch in Nizza, auch er im Krankenhaus und verletzt. Sie will ihre äußerliche Unverletztheit bewahren, den Schein wahren, ja nicht darauf angesprochen werden. Auch für sie mit ihren Mitte 20 starker Tobak. Dieser enge Kontakt mit dem Tod ist für die meist jungen Menschen in unserer Abteilung neu. Sie sieht bleich aus. Nein, sie will lieber arbeiten. Anderntags fehlt sie doch.

Eine weitere Mitarbeiterin von mir, die mit dem toten Mädchen befreundet war, ist immer nahe den Tränen. „Man kann nirgends mehr sicher sein“, das ist, was sie beschäftigt. Sie hat ein kleines Kind. Sie sage von nun an immer Bescheid, wohin sie gehe, damit …. falls, jeder weiß wo sie ist (oder war). Man hat ja gesehen, wie furchtbar diese Ungewissheit ist. Sie erzählt mir, dass diesen Morgen ein weiteres Unglück passiert sei. In einer Feriensiedlung. Eine Frau mit 2 Töchtern und im Ferienbungalow nebenan eine muslimische Familie. Der Mann stört sich daran, dass die Frauen im Nebenbungalow im Bikini um ihren Pool liegen. Das gehöre sich nicht. Die Frauen lassen sich nicht einschüchtern. Anderntags hat er alle 3 Frauen mit dem Messer abgeschlachtet. Freiwild zuhause zu sein, damit kommen viele nicht klar. Jeden Tag verweinte Gesichter. Sie verstört das verlorene Sicherheitsgefühl. Man müsse sich, sagt sie, darauf einstellen, dass man nirgends mehr sicher ist. Und heute musste sie nach Marseille. Sie sagte es allen, nur für den Fall… Sie ist nicht gern gefahren, die Angst ist mitgereist. Der Verlust des Sicherheitsgefühls, der Unbeschwertheit, wiegt schwerer als der Tod der Kollegin.

Die Attentäter haben nicht nur die 87 Todesopfer auf dem Gewissen, sagt sie. Jeder Tote hat mindestens 30 Angehörige. Das addiert sich. Keiner spricht von diesen traumatisierten Hinterbliebenen. Man gibt den Tätern viel Aufmerksamkeit. Was sie über die direkt Ermordeten hinaus anrichten, ist wenig spektakulär und taugt für Schlagzeilen nicht. Über die Tausende umgebrachter Angehöriger schweigt man hinweg, als gäbe es sie nicht. Die Traumatisierten, die Lebens-Verunsicherten sind die wahren Opfer. Tot ist tot. Den Toten schert das nicht. Ich habe einen starken Glauben, sage ich zu jedem, mit dem ich spreche. Ich glaube, dass die Kollegin jetzt in einer besseren Welt ist. Die Hinterbliebenen sind die wahren Opfer. Die Traumatisierten. Die Verunsicherten. Sie müssen mit diesem Tod leben. Sie sind die wahren lebend Umgebrachten.

Auch meine Mitarbeiterin, mit ihrer deutschen Chefin, denkt, die Deutschen haben diese Entwicklung zum Bösen befördert, mit ihren offenen Grenzen, mit ihrer Politik. Das habe viele ermutigt, ihren persönlichen Kampf gegen die Ungläubigen aufzunehmen. Die Schläfer sind geweckt. Das Halali zur Jagd ist geblasen und nicht mehr in den Griff zu kriegen. Der Damm ist gebrochen. Keine organisierte Guerilla, die sich eventuell noch kontrollieren lässt. Eine Organisation ist kontrollierbar, aber nicht Nichtorganisierte. Die Scharfmacher haben das kapiert. Unsere Politiker und Schönredner bis heute nicht. Nein, es sind nun Individuen, die ihren persönlichen Krieg führen, die einen Freifahrschein ins Himmelreich von ihren Anführern haben, wenn sie Andersgläubige umbringen. Das ist von keiner Polizei der Welt mehr zu kontrollieren. Die Situation ist – nicht wirklich überraschend – außer Kontrolle geraten. Es wird in Feriensiedlungen, in Zügen, in Kneipen, auf Massenveranstaltungen wahllos und in immer höherem Tempo gemordet. Jeden Tag woanders. Das Blut trieft aus den Nachrichten-, Sondersendungen und Talkshows. Dazwischen die immer gleichen Betroffenheitsparolen der Politiker und Medien, die keiner mehr hören kann. Es war abzusehen, auch wenn es bis jetzt  viele immer noch nicht einsehen wollen. Keiner kann sich beschweren. Wir alle haben es zugelassen, dass es so kommt. Wir stehen erst am Anfang der Abfahrt in die Hölle. Und wir schauen weiterhin zu, wie sich die Fahrt beschleunigt.

Was ich auch noch nicht wusste bisher, aber in dieser schmerzlichen Zeit ans Tageslicht kam. Die Tochter einer weiteren Mitarbeiterin, die in Paris lebt, war in der Wohnung über dem Lokal, in dem einer der Pariser Anschläge stattfand. Normalerweise wäre sie unten gewesen. Ein Schutzengel hat sie gerettet.

Alles weit weg? Nein, hautnah da. In München heißt es inzwischen: Nicht auf die Straße gehen, es ist zu gefährlich. Die Täter lauern irgendwo. Nicht nur meine französische Kollegin sorgt für den Fall vor, auch ich. Ich fange an, meinen Kindern Verhaltensregeln anzuempfehlen, damit sie nicht offenen Auges in ein offenes Messer oder eine erhobene Axt rennen. Soweit sind wir mittlerweile. Opfer sind wir alle.

Anschläge Nizza IS Opfer

Einflüsterungen

HERR, ich habe Freude an deinen Mahnungen; sie sind meine Ratgeber.
Psalm 119,24

In der Elberfelder heißt es ohne Drohgebärden:

Deine Zeugnisse sind auch meine Wonne, meine Ratgeber.

Ich baue auf das,
was du, mein Gott,
mir einflüsterst.

Einbahnstraße

Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR.
Jesaja 55,8

Gott tue dies für mich,
Gott tu das!
So stellen wir uns unsere Beziehung zu Gott vor.
Einbahnstraße von ihm zu uns.
So ist es aber nicht.
Gott geht seine eigenen Wege und
wir haben die Wahl,
ob wir ihm auf seinen Wegen folgen oder
ob es uns dort zu einsam ist.

Stärke

HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!
Jeremia 16,19

Du, mein Gott,
bist meine Stärke und Kraft,
mit dir durchbreche ich jede Müdigkeit,
mit dir gewinne ich Land,
auch wenn ich denke ich ertrinke,
du ziehst mich empor,
wenn ich falle.
Du, mein Gott,
bist meine Stärke und Kraft.

Partyschlacht geschlagen

Die Partyschlacht ist geschlagen. Die letzten Gäste sind gegangen, die Reste entsorgt, das meiste aufgeräumt. Die Spuren bleiben noch eine Weile.

Die erste Überraschung kam Freitagmorgen, als noch keiner auf war. Ich hörte Stimmen im Garten, die aber aufgrund ihres Dialektes eigentlich nicht dort hingehörten. Ich wunderte mich über meinen Nachbarn. Seit wann spricht der so? Als ich aus dem Fenster sah: nichts. Weiter Stimmen mit fremden Klang: nochmals rausgeschaut. Da werde ich sie gewahr: Die ersten Gäste waren schon um 7.00 da, die Nacht durchgefahren. Sie meinten, es hätte keinen Sinn gemacht, nach dem Deutschland-EM-Rausschmiss noch ins Bett zu gehen. Also sind sie gleich anschließend losgefahren. Sie freuten sich wie die Schneekönige über ihren gelungenen Coup. Das fällt auch nur jungen Männern ein. Die frischen Brötchen vom Bäcker hatten sie schon dabei.

Im Laufe des Freitags trudelten noch weitere Familienmitglieder und Freunde ein. Der Abend ging noch bis halb drei Uhr nachts. Eine fröhliche, diskutier- und trinkfreudige Runde. Eine Sorte Weißwein war am Ende des Abends schon leergetrunken. Die Hausfrau sah es mit halb lachendem, halb weinenden Auge und dachte: Ob mein Wein wohl reicht? Meine Weinvorräte waren eigentlich reichlich. Das Weizenbier wurde anderntags nochmals nachgekauft. Die Gartenzelter übernachteten tatsächlich im Zelt.

Am Samstagmorgen und frühen Nachmittag, insbesondere unter Mithilfe von zahlreichen zupackenden jungen Männern, Zelt, Beleuchtung, Musik und Deko aufgebaut. Das ist für mich immer der schönste Teil: Das einträchtige gemeinsame Anpacken, das Aufbauen, das Schönmachen, das Wetteifern um die besten Ideen und ein Bonmot jagt das nächste. Neffen und Söhne einträchtig miteinander werkelnd, fröhlich, handfest, ein gemeinsames Ziel. Richtig schön ist es geworden. Die Party fing schleichend an. So einen richtigen Anfangszeitpunkt gab es nicht. Wer da war, war da.

Das Fest war gut bis perfekt. Viele sind lang geblieben. Wir haben bis 3.00 getanzt, musste die Sesselhocker aber erst aus ihren Sitzen bewegen. Die Gäste waren mit meiner Playlist sehr zufrieden, noch mehr erstaunt über die Technik. Mit Hilfe des Freundes meines Sohnes, der gekellnert hat, hat die Logistik im Festgebiet zwischen Küche, Wohnbereich, Terrasse und Zelt reibungslos geklappt. Die Kirschbowle, zu der ich mich kurzfristig entschlossen hatte, war ruckizucki weg, bekommt man schließlich nicht jeden Tag. Expresso, Kuchen, Torten, Wein, Sekt, Bier, Whisky-Cola, allerlei Kurze: alles wurde von mir aus der Küche hinausdirigiert und von unserem Junior-Hilfskellner zuvorkommend und charmant angeboten und serviert. Er hat dabei auch noch allerhand dazu gelernt. Das Buffet entsprach meinen Vorbefürchtungen, das Übliche halt. Den Leuten hat es geschmeckt, soll mir recht sein, war nicht in meiner Verantwortung. Die diversen Unterhaltungen blieben im Gang, auch zwischen denjenigen, die sich vorher nicht kannten. Der Erste ging, glaube ich um 1.00, so genau weiß ich das nicht. Als ich ins Bett ging, wurde es schon wieder hell.

Sonntag war aufräumen, die ersten Abreisen und Fußball-EM-Endspiel. Von Montag bis Donnerstag Touri-Programm für diejenigen, die länger geblieben sind. Manche brauchten 11 Stunden für die 800 km Rückweg, 2 Stunden Vollsperrung auf der Autobahn inklusive. So schön es war, die Reise ist immer eine Strapaze.

Und ich? Ich bin in einem Erschöpfungsloch, laufe wie in einem Müdigkeitsnebel, durch den es nicht mehr so richtig klar wird. Am Montag muss ich wieder arbeiten. Hoffentlich lässt jemand eine Hebebühne herunter, um mich wieder aus der Tiefe ins Klare zu holen. Ein Seil in die Grube reicht nicht, da braucht man ja Kraft, um sich wieder herauszuhangeln. Als Arbeitstier muss ich wahrscheinlich nur meinen natürlichen Instinkten folgen und es wühlt mich von selbst heraus. Wir werden sehen. Montag ist ja noch lang…

Party Schlacht

Vier Diebe Essig

Eine Perle, gefunden auf Touri-Tour, zum Ausprobieren: Vier-Diebe-Essig: Rezept für Schurken, Räuber, Halunken und Durchhaltewillige aus dem Hamburger Gewürzmuseum. Könnte auch heute noch nützlich sein.

Zutaten: Knoblauch, Rosmarin, Salbei, Minze, Odermennig, Ringelblume.

Klingt vielversprechend. Und den Feuerlöscher gleich parat.Rezept gegen Diebe

Größe

Amos sprach: Ach HERR, sei gnädig! Wer soll Jakob wieder aufhelfen? Er ist ja so schwach. Da reute es den HERRN und er sprach: Wohlan, es soll nicht geschehen.
Amos 7,2-3

In der Elberfelder heißen die 2 Verse:

Und es geschah, als sie das Kraut der Erde ganz abgefressen hatten, da sprach ich: Herr, Jahwe, vergib doch! Wie sollte Jakob bestehen? Denn es ist klein. Jahwe ließ sich dieses gereuen: es soll nicht geschehen, sprach Jahwe.

Gott sieht unsere Kleinheit
und zeugt an uns
von seiner Größe.