Zimtsterne

Heute 8 Stunden Zimtsterne gebacken.
Habe ich schon viele Jahre nicht mehr gemacht.
Keine Zeit.
Zimtsterne backen ist eine Geduldsprobe.

Mandeln zu fein gemahlen,
fertig gekauft,
Teig zu weich,
wie ist das nur zu retten?
Habe ich gleich befürchtet,
aber die Bequemlichkeit…
Dinkelkleie untergemischt,
obwohl das an sich gar nicht rein kommt,
reichte aber nicht und zu viel wollte ich auch nicht untermischen,
sind ja schließlich Zimtsterne.
Ok, dann doch Küchenmaschine aus dem Keller holen,
das einzige Päckchen Mandeln mahlen.
Nun ja, muss gehen.
Gottseidank hatte ich neue Backmatten gekauft,
das erleichtert den Kampf mit dem Kleb.
Ich steche aus, mein Mann glaciert.
Die Arbeitsteilung hatten wir schon vor 38 Jahren.
Geduldig bestreicht er jeden einzelnen Stern mit dem Messer,
das ist der Teil, für den ich kein Talent und keine Ruhe habe.
Eine Neuerung habe ich eingeführt:
kleine Sterne sollen es sein, nicht die großen,
die ich von zu Hause kannte und die wir früher gemacht haben.
Das Rezept stammt von meiner Großmutter.
Ohne Zimtsterne war für meinen Vater kein Weihnachten.
Allerdings hatte die Sache einen Nachteil:
Aus 45 großen Zimtsternen nach Rezept,
wurden über 100 kleine –
das sorgfältige Bestreichen dauert,
und dauert,
und dauert.
Außerdem hatte ich nur eine Packung
(Vollkorn-) Obladen gekauft.
Was nun?
Mal bei den Nachbarinnen fragen,
ob sie zufällig …
Aber keine war zu Hause.
Not macht erfinderisch.
Nach Beratschlagung wurde
folgender Workaround gefunden:
Wurstpappe in passende Größe schneiden,
so dass man den Stern gut zum Bestreichen
in die Hand nehmen konnte und
Backpapier ebenfalls in passende Quadrate
geschnitten damit der Stern
nicht an die Wurstpappe pappt.
Einen Probestern backen – passt!
So vergeht Stund um Stund…
Sohnemann wundert sich,
als er nach Stunden wieder eintrifft,
dass wir immer noch am Zimtsternbacken sind.
Zwischendurch habe ich noch 2 Bleche
Vanillekipferl gebacken,
auch nach altem Rezept von zu Hause.
Der Guss wird langsam dick.
Mein Mann verdünnt probeweise
– gegen meinen Rat – mit Zitrone.
Natürlich wird das nichts,
der Belag bricht und wir grisselig,
deshalb muss er sich weiter mit dem
inzwischen sehr zähen Guss abmühen.
Nach 8 Stunden ist es endlich geschafft,
die Keksdose ist voll,
der Fisch wartet schon,
er will auch ins Rohr,
musste sich gedulden,
wie ich auch…

 Zimtsterne

Bauen

Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen; denn wir, seine Knechte, haben uns aufgemacht und bauen wieder auf.
Nehemia 2,20

Einreißen kann jeder,
aufbauen nicht.

Nur wenn Gott mit mir ist,
wird es gelingen.

Wenn Gott mit mir ist,
wer mag wider mich sein?

Morgendusche

Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind.
Klagelieder 3,22

In Elberfelder Übersetzung heißt der gesamte Vers:

Es sind die Gütigkeiten Jahwes, daß wir nicht aufgerieben sind; denn seine Erbarmungen sind nicht zu Ende; sie sind alle Morgen neu, deine Treue ist groß.

Ja,
der Alltag reibt uns oft auf – oder –
wir lassen uns aufreiben.
Das Regulativ fehlt uns.
Wir sind, was uns selbst anbelangt,
zu sehr parteiisch,
zu sehr involviert.

Jeden Morgen brauchen wir Gott,
der uns eine Morgendusche
voller – ja was? –
eine Morgendusche voller
Erfrischungen
zu Gute kommen lässt.

Damit wir uns abduschen können.

Verpasstes Leben

Halte dich an die Unterweisung, lass nicht von ihr ab, bewahre sie, denn sie ist dein Leben.
Sprüche 4,13

Leben in Saus und Braus heißt,
das Leben verp(r)assen.

Verdursten

Der Gerechte ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht.
Psalm 1,3

Wer am Wasser gepflanzt ist,
verdurstet nicht,
auch wenn einem das so vorkommt.

Nebel

Nebelschleier,
die verdecken,
was kommt,
die verdecken,
was war,
die verdecken,
was ist.

Nebel,
die die Orientierung
verlieren lassen,
die einem das Gefühl
des Verlorenseins geben,
des Ausgesetztseins
ohne Halt,
ohne Fixpunkt.

Nebel im Leben,
wirken wie Knebel.
Man möchte sie wegreißen,
wieder unbeschränkt sein,
wieder klar sehen,
klar denken,
der bedrohlichen Umklammerung entkommen,
dorthin fliehen,
wo Klarheit ist.

Man möchte,
man möchte so einiges im Leben
und müssen doch lernen,
dass Nebel,
sind sie mal da,
einen lernen,
sie zu nehmen,
wie sie sind
und dauern,
solange
sie dauern.

Irgendwann dringt aus dem Nebel wieder das Licht!

 Nebel

Gerechtigkeit

Wenn deine Gerichte über die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.
Jesaja 26,9

In der Elberfelder Übersetzung heißt der Vers:

Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geiste in meinem Innern suchte ich dich früh; denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises.

Gerechtigkeit üben
lernt man nur von Gott.

Volle Kanne

Manchmal ist das Fass bis zum Überlaufen voll,
das eigene Boot bekommt Schlagseite.
Gut, wenn man Mitsegler hat,
die dem gleichen Ziel zusteuern und
auf die man sich verlassen kann,
auch wenn man sich zwischendrin
auskotzen muss.

 Volle Kanne Susanne

Missetaten

Denke keiner gegen seinen Bruder etwas Arges in seinem Herzen!
Sacharja 7,10

Missetaten fangen bei den Gedanken an.

Nagelprobe

So spricht der HERR: Ich gedenke der Treue deiner Jugend und der Liebe deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wüste, im Lande, da man nicht sät.
Jeremia 2,2

Gott in schlechten Zeiten zu folgen,
ist die Nagelprobe.

Sicher und ruhig

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, HERR, hilfst mir, dass ich sicher wohne.
Psalm 4,9

Nach Elberfelder Übersetzung heißt der Vers:

In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, Jahwe, allein lässest mich in Sicherheit wohnen.

Der Schlaf dessen,
der Gott als seine Wohnung
erwählt hat,
ist sicher und ruhig.

Sicher und ruhig
kann er ihm entgegengehen.

Seht

Der HERR spricht: Ich will mich zu euch wenden und will euch fruchtbar machen und euch mehren und will meinen Bund mit euch halten.
3.Mose 26,9

Seht, hier bin ich,
seht, so sorge ich für euch,
seht, so stehe ich zu euch.

Und ihr?

Wink mit dem Zaunpfahl

Seid stille vor Gott dem HERRN, denn des HERRN Tag ist nahe.
Zefanja 1,7

Wieder einmal ein verstümmelter Vers, der Entscheidendes verschweigt. Der gesamte Vers heißt nach Elberfelder Übersetzung:

Still vor dem Herrn Jahwe! Denn nahe ist der Tag Jahwes; denn Jahwe hat ein Schlachtopfer bereitet, er hat seine Geladenen geheiligt.

Gott rückt unseren Missetaten,
den großen und kleinen Sünden,
mit allen ihm gebotenen Mitteln
zu Leibe.

Nicht jeder versteht den Wink,
und sei der Zaunpfahl noch so groß.

Steckengeblieben

HERR, deine Güte ist ewig. Das Werk deiner Hände wollest du nicht lassen.
Psalm 138,8

Gott gibt nicht auf.
Er bringt zu Ende,
was bei uns im Werden
stecken bleibt.

Jungbrunnen

Mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben.
Jeremia 2,13

Nach Elberfelder Übersetzung heißt der Vers:

Denn zweifach Böses hat mein Volk begangen: Mich, den Born lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, geborstene Zisternen, die kein Wasser halten.

Gott ist der Quell, aus dem das Leben quillt.
Wer denkt, er baut eigene Jungbrunnen,
sieht alt aus.

Kein Platz für Götzen

Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.
Jesaja 42,8

Gott überlässt das Feld nicht den falschen Götzen.
Er besteht auf sich selbst,
er besteht auf jeden einzelnen.
Vorher ruht er nicht.

Hören

Der HERR sprach: Ich habe vergeben, wie du es erbeten hast.
4.Mose 14,20

In der Elberfelder Übersetzung heißt es:

Und Jahwe sprach: Ich habe vergeben nach deinem Worte.

Gott hört.
Das Gute wie das Schlechte.
10 Mal habe ich dir geboten,
10 Mal hast du nicht gehört.
10 Mal hast du dich widersetzt.
Ich höre, ob du hörst.

Diejenigen aber,
die nicht hören wollen,
bleiben in der Wüste.

Schönfärberei

Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR prüft die Herzen.
Sprüche 21,2

Schönreden,
sich zurechtbiegen,
ignorieren,
sich selbst belügen:

Im Selbstbetrug
und Schönfärben
sind wir gut.

Das mag vor uns selbst
mehr oder minder funktionieren,
vor Gott zählt nur das reine Weiß.

Falsche Versprechungen

Alles, was der HERR gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.
2.Mose 24,7

Falsche Versprechungen,
vor Menschen und
vor Gott.
Leicht gesagt,
Worte wie Wind.

Ungerecht

Ich will sie reinigen von aller Missetat, womit sie wider mich gesündigt haben, und will ihnen vergeben.
Jeremia 33,8

Kein Mensch ist frei von Ungerechtigkeiten.
Kein Mensch ist frei von Missetaten.
Kein Mensch wird je gerecht sein.

Jeder Mensch braucht Gott,
um rein zu sein.