Vermögen

Ich weiß sehr gut, dass ein Mensch nicht recht behalten kann gegen Gott. Hat er Lust, mit ihm zu streiten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten.
Hiob 9,2.3

Doch mit anderem Duktus in der Elberfelder Übersetzung:

Wahrlich, ich weiß, daß es also ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott? Wenn er Lust hat, mit ihm zu rechten, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten.

Wenn es uns nicht passt,
wie das Leben so gerade ist, und
wir anfangen mit Gott zu diskutieren,
ihm zu sagen,
dass es nicht gerecht ist,
wie das Leben sich uns darstellt,
dann ist es Zeit,
uns auf unsere Begrenztheit zu besinnen und
Demut walten zu lassen.
Schauen wir auf die selbstverschuldeten
Übel der Welt,
schauen wir auf uns selbst.
Was vermögen wir?

Lebenslügen

Lebenslügen sind wie ein Luftballon,
aus dem langsam aber sicher
die Luft entweicht,
solange niemand mit einer Nadel hineinsticht und
sie mit lautem Knall platzen.

In Lebenslügen kann man sich hineinträumen,
kann sie eine Weile konservieren,
aber, je länger sie andauern,
desto schwieriger wird es,
sie aufrechtzuerhalten.
Der Tag kommt,
an dem sie als Lüge entlarvt sind.

Lebenslügen lasten schwer auf einem.
Man wacht jeden Tag mit ihnen auf und
geht mit ihnen ins Bett.
Sie verursachen Albträume.
Sie sind ein Gespenst,
das einen begleitet,
grau und ohne schönen Schein.
Man muss ihnen Tribut zollen,
damit sie den Blick auf den Alltag
nicht allzu schonungslos freigeben und
sich ein Abgrund auftut,
in den man schwindelnd fällt.

Lebenslügen sind gnadenlos.
Irgendwann kann man sie nicht mehr bestechen,
muss sich in die Bankrotterklärung fügen.
Manche haben schon ein paar Bankrotterklärungen hinter sich,
und trotzdem stolpern sie in die nächste Lebenslüge,
tauschen die eine Lebenslüge gegen die andere ein.
Irgendwann enden sie auf der Straße.
Aus-Lebens-gelogen,
auf dem harten Asphalt der Wahrheit angekommen,

zum ersten Mal ehrlich.

Licht in der Dunkelheit

 Vollmond

Renitenz

So spricht der HERR: Gleichwie ich über dies Volk all dies große Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute über sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe.
Jeremia 32,42

Gott sagt zu,
dass sich sein Gut am Ende durchsetzt.
Der Weg dorthin ist steinig,
da der Mensch renitent ist und
seinen eigenen Kopf durchsetzen will,
Gottes Gut durch sein eigenes Gut ersetzt und
– mangels Weitblick –
Unheil produziert,
für sich selbst und andere.

Da dachte ich …

Da dachte ich: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen predigen….

Zwei begnadete Prediger,
die ihr Suject verloren haben,
ausgebrannt,
verloren.

Der eine katholischer Priester,
der andere evangelischer Pastor.

Dreieinhalb Jahre später:

Beide predigen nicht mehr.
Beide haben ihre Berufung verlassen,
beide flüchten sich von einer vermeintlichen Idylle in die nächste,
die sich dann alle faktisch als Hölle erweisen,
immer auf der Flucht,
glauben sich hinter Privatheit verstecken zu können,
sitzen ihren eigenen Lebenslügen auf,
laufen brünftig einem Leben hinterher,
von dem sie glauben,
es versäumt zu haben,
immer meinend,
noch etwas Besseres verdient zu haben,
das sie aus dem Leben herausschlagen können,
nicht erkennend,
dass sie auch nach einem
halben Jahrhundert Leben
nichts vom Leben und Lebensrealitäten
verstanden haben,
dass sie ein weiteres Mal
scheitern werden,
weil sie auf ihre eigenen
Lebenslügen hereinfallen,
die innere Stimme niederkämpfend,
die Zweifel hegt,
die vernehmbar vor dem Erdbeben warnt,
das sich tief im Innern
schon zusammenbraut und
ihre Welt ein weiteres Mal
in Trümmer legen wird.

Da dachte ich:
Ich will nicht mehr an sie denken,
weil mein Herz, denke ich an sie,
nur noch weint.

 Weinendes Herz

Durststrecken

Die Elenden und Armen suchen Wasser, und es ist nichts da, ihre Zunge verdorrt vor Durst. Aber ich, der HERR, will sie erhören.
Jesaja 41,17

Gott, das steht fest,
verlässt uns nicht,
auch wenn wir
Durststrecken durchwandern und
Wüsten durchqueren,
seine Flügel verleihen uns Schatten,
am Grund eines jeden leeren Bechers
blickt er uns an,
er lässt uns nicht verdursten,
auch wenn unsere Kehle trocken ist und
unsere Tränen das einzige Wasser ist,
das uns tränkt.

Überlebensstrategie

Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen.
Psalm 66,4

In der Elberfelder heißt dieser Vers:

Die ganze Erde wird dich anbeten und dir Psalmen singen; sie wird besingen deinen Namen. (Sela.)

Noch ist es ein frommer Wunsch:
Jeder und jede erkenne,
dass es die beste Überlebensstrategie ist,
Gott die Ehre zu geben.
Eines Lebens wird es so sein.

Abseits

Wer weiß? Vielleicht lässt Gott es sich gereuen und wendet sich ab von seinem grimmigen Zorn, dass wir nicht verderben.
Jona 3,9

In der Elberfelder ist übersetzt:

Wer weiß? Gott möchte sich wenden und es sich gereuen lassen, und umkehren von der Glut seines Zornes, dass wir nicht umkommen.

Alles hat seine Konsequenzen.
Wenn man denkt,
man kann folgenlos tun und treiben was man will,
wahllos, skrupellos, egoistisch, brutal, rücksichtslos,
manövriert man sich selbst ins Abseits.

Heftig zu Gott rufen,
Umkehren,
ja dann, wer weiß…

Schiefe Turm von Pisa

Der HERR, unser Gott, neige unser Herz zu ihm, dass wir wandeln in allen seinen Wegen.
1.Könige 8,58

Es reicht nicht,
dass Gott uns zuneigt,
wir müssen ihm auch zuneigen,
ansonsten entsteht
ein windschiefes Gebäude,
das aufgrund der einseitigen Neigung
immer in Einsturzgefahr ist,
wie der schiefe Turm von Pisa.

Gott am Kittel packen

Lass deiner sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen.
Psalm 40,17

In der Elberfelder Übersetzung heißt der gleiche Vers:

Lass fröhlich sein und sich freuen in dir alle, die dich suchen; die deine Rettung lieben, lass stets sagen: Erhoben sei Jahwe!

Eine Anfrage stellen heißt,
nicht unbedingt eine Antwort erwarten,
mal sehen.

Nach Gott suchen heißt,
nicht nachlassen,
sich mit ihm auszutauschen,
ihn am Kittel packen,
wie Jakob den Engel,
wenn wir ihn zu verlieren drohen.

Demütigung

So spricht der HERR: Wie lange weigerst du dich, dich vor mir zu demütigen?
2.Mose 10,3

Sich Gottes Ratschluss zu fügen,
fühlt sich manchmal wie Demütigung an,
erfordert aber nichts als Demut.

7 junge Menschen

Vergesst nicht zu danken, jeden Tag.

Sieben junge Menschen in einem Auto,
unterwegs zu einem Sportturnier,
Fahranfänger.
Schon als ich es gehört habe,
wollte ich lieber nicht darüber nachdenken.

Als mein Sohn spät immer noch nicht zu Hause war,
wollte ich ihm gerade eine Whatsapp schicken, wo er denn bleibe,
als ich endlich seine Stimme im Hausflur hörte.

Sie hatten einen Platten,
nur durch Zufall entdeckt,
mussten Reifenwechseln,
auch das will gelernt sein,
und dann mit dem Reserverad
auf der Autobahn mit 80 zurück.
Nicht auszudenken,
wenn der Reifen in voller Fahrt
geplatzt wäre.

Sieben junge Menschen in einem Auto
wohlbehalten zurück!

Vergesst nicht zu danken, jeden Tag!

 7 junge Menschen - danken

Ansprüche

Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Lass sie aufstehen; lass sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not!
Jeremia 2,28

Wieviel wir auch beanspruchen,
Gott gibt seinen Anspruch,
uns seine Hand auszustrecken,
nicht auf.

30 Jahre danach

Es kommt mir gerade in den Sinn,
dass ich seit 32 Jahren einen
eigenen PC besitze.
1984 habe ich mir zwecks
Anfertigung meiner Doktorarbeit
einen Plantron XP mit
– und das war der Clou –
bernsteinfarbenem Bildschirm gegönnt.
War mutig. Wenn schon PC,
dann auch das volle Programm.
Habe meine ganze Lektüre – ganz modern –
in einer dBase – Datenbank gespeichert,
inklusive Literaturverzeichnis.
Von Anbeginn an, bis…,
ja bis es eines Tages
ein sehr böses Erwachen gab.
Die Technik war noch nicht so ausgereift,
so musste ich eines schlechten Tages feststellen,
dass alle Verknüpfungen in der Datenbank
verlorengegangen sind,
es war nichts mehr zusammenzufinden.
Kein Programmabsturz, nichts, einfach so.
Ein Jahr Literaturstudium war verloren,
nicht mehr wiederzubringen,
historische Literatur, die ich
aus anderen Bibliotheken und Archiven
zusammengesucht und bestellt hatte.
In meinem subjektiven Gefühl hat meine Doktorarbeit
am Ende unter diesem Verlust gelitten,
ich habe nie wieder zu meiner ursprünglichen
Freude an ihr zurückgefunden,
es haben für mich immer Teile gefehlt,
von denen ich wusste,
dass sie schon mal vorhanden waren.
Mein Mann fand mich in Tränen aufgelöst,
als ich realisiert hatte,
dass ein komplettes Lese- und Studienjahr tatsächlich
unwiederbringlich verloren war.
Meinen ehrgeizigen Zeitplan
habe ich trotzdem beibehalten,
eben noch ein paar Zacken zugelegt,
die Lücken – in meiner Sicht – notdürftig geflickt.
Aufgeben ist meine Sache nicht.
Also habe ich eine neue dBase Datenbank angelegt und
von nun an täglich in rollierendem System gesichert.
Seither weiß ich um den Wert von regelmäßigen Rechnersicherungen.
Seit dieser Zeit kann mich rechnertechnisch nichts mehr erschüttern.
30 Jahre soll das her sein?
Ja, scheinbar 30 Jahre….

30 Jahre nach Plantron

 30 Jahre danach Plantron

Hausgemacht

Wer auf den HERRN hofft, den wird die Güte umfangen.
Psalm 32,10

Der ganze Vers heißt nach Elberfelder Übersetzung:

Viele Schmerzen hat der Gesetzlose; wer aber auf Jahwe vertraut, den wird Güte umgeben.

Unsere Sorgen sind meistens hausgemacht.
Wenn sie allzu sehr drücken,
ist es Zeit, sich selbst zu hinterfragen:
Viele Schmerzen hat der,
der auf sich,
anstatt auf Gott vertraut.

Misthaufen

Um manche Menschen verlässt einen die Sorge nicht,
weil man von Ferne sieht,
wie sie von einem Misthaufen in den nächsten treten.
Sie sind gerade dem einen entwachsen,
stehen sie mit beiden Beinen im nächsten.
Als ob sie keine Augen im Kopf haben.
Und hören mögen sie auch nicht.
Man kann ihnen nur Gummistiefel wünschen,
damit sie nicht bis in die Knie im Mist versinken.

 Misthaufen

Felsenfest

Der HERR wird seinem Volk Kraft geben.
Psalm 29,11

Der ganze Vers nach Elberfelder Übersetzung heißt:

Jahwe wird Stärke geben seinem Volke, Jahwe wird sein Volk segnen mit Frieden.

Gott gibt Stärke,
im Sturmwind,
im Strudel abwärts,
im Sturz ins Bodenlose.

Nicht zweifeln,
glauben,
vertrauen,
die Hand ausstrecken.

Gott gibt denen,
die er zu seinem Volk zählt,
Frieden.

Es ist ein Frieden,
den aller irdischer und
äußerer Unfriede
nicht stören kann.

Felsenfest sich am inneren
Friedensfelsen festhalten!
Nicht wanken,
es geht um das Leben.

Ein Abgleiten verhindern.
Der Fels hält alles aus und
er hält, was er verspricht.

Es gibt Lebenslagen,
in denen man sich
daran erinnern sollte oder
es gut ist,
daran erinnert zu werden.

Man muss aber auch hören und
sich festhalten wollen.

 

Mondnacht

Wenn man den Weg verfehlt,
die falsche Abzweigung nimmt,
den Abhang hinunterpurzelt,
die Knie aufschlägt,
ausgetrocknet liegen bleibt,
unfähig ist, klar zu denken,
sich nicht mehr bewegen kann,
gelähmt ist von dem,
was es auszuhalten gilt,
Lebensangst in einem hochsteigt,
erinnere dich:
Gott schickt ein Licht in der dunkelsten Nacht.
Und ein Streichholz, es wieder anzünden,
wenn der Sturm es ausgepustet hat,
bereitgelegt, damit du wohlbehalten
in das Morgen kommst.
Die dunkelste Nacht ist hell,
wenn man die Augen aufmacht,
und sie nicht vor dem verschließt,
was man nicht wahrhaben will.
Sich in der Nacht verstecken heißt,
den Sonnenaufgang verpassen.
Und wieder den Weg verfehlen.

Mondnacht Mondnacht

Verpasste Augenblicke

Sucht den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.
Jesaja 55,6

Oder nach Elberfelder Übersetzung:

Suchet Jahwe, während er sich finden lässt; rufet ihn an, während er nahe ist.

Verpasste Augenblicke,
vertane Chancen
lassen sich nicht wiederbringen.

Die Kunst ist,
den Augenblick zu erkennen,
wenn er da ist.

Herr, öffne mir allezeit
meine Augen,
meine Ohren und
mein Herz!

Gerechtigkeit

Psalmen und Psalter

 Denn gerecht ist Jehova, Gerechtigkeiten liebt er. Sein Angesicht schaut den Aufrichtigen an. ( Psalm 11,7 )

Gott ist gerecht.
Sein Auge sieht den Aufrichtigen
und er hat ein Auge auf ihn.
In guten und in schlechten Tagen
und wenn unsere Welt ins Wanken kommt.
Er gibt uns Halt,
damit wir nicht verloren gehen.

Psalm 11:7

https://www.bible.com/de/bible/58/psa.11

Wink mit dem Krückstock

Ob man will oder nicht,
manchmal bleibt nur,
sich zu fügen.

Bin in ein unsichtbares Loch getreten.
Rechter Fuß blau,
Band gezerrt,
linkes Knie geschwollen und anfangs gar nicht,
dann schwer,
jetzt schon wieder besser beweglich.
Das ist schon was wert.

Unfreiwillige Verlangsamung.
Und Demut.
Ohne Hilfe ist anfangs kein Zentimeter gelaufen.
Vorgeschmack auf die Zeit,
wenn man wieder wie ein Baby verpflegt werden muss.
Ziehe vor, eher zu sterben.
Hätte ich letzten Freitag fast geschafft,
bin beinahe den Erstickungstod gestorben.
Aber sollte anscheinend noch nicht sein.

Und wenn es unrund läuft, dann richtig.
Fliegen konnte ich natürlich für diese Woche
völlig vergessen, nächste Woche mal sehen.
Meinen Key habe ich letzten Freitag vergessen und
kann mich im Geschäft nicht einloggen.
Aber … in Workarounds bin ich Meister.
Habe natürlich einen Weg gefunden…

Vielleich ein paar Winke mit dem Krückstock?
In welche Richtung,
da habe ich ja jetzt reichlich Auswahl,
vielleicht auch eine Vorstellung.

Mal sehen, in welche Richtung
der Krückstock ausschlägt.
Und egal wie, grünen wird
er in jedem Fall,
da bin ich zuversichtlich.

ÜbergangKrückstock