Über manche Dinge kann man nicht einfach hinweggehen. Sie beschäftigen, fesseln, elektrisieren einen, füllen einen aus.
So geht es mir mit dem, was ich gestern auf der Heimfahrt begriffen habe: das „Grundlos“. Das gegenseitige „Grundlos“, das eine „Grundlos“.
Es ist ein Unterschied, ob man etwas intellektuell versteht oder ob man etwas erfährt, innerlich völlig erfasst, verinnerlicht, in jeder Faser begreift.
Intellektuell weiß ich, dass Gottes Liebe grundlos ist.
Das ist mir so gesagt worden,
das habe ich gelesen,
das muss so sein,
aus all meinem Verständnis des Göttlichen heraus.
Ganz anders ist das Erfahren.
Gestern habe ich erfahren, was grundlos ist.
Mit einem Schlag war er da,
der grundlose
dunkel helle
unendlich weite
heilige
Atem beraubende
feierlich
friedliche
leere
göttliche Raum.
Grundlos.
In mir und außerhalb von mir.
Als Teil von mir.
Und ich Teil von ihm.
Jetzt weiß ich, was grundlos ist.
Als ob sich ein neuer, unendlich weiter Raum in seiner ganzen Klarheit geöffnet hat.
