Wenn du, Mensch, deinen Frieden auf irgendeinen Menschen setzt, so ist dein Friede sehr wandelbar.
Wenn du, Mensch, deinen Frieden auf einen Menschen setzt, dass er denkt wie du und dass er immer um dich ist, dann ist dein Herz bald uneins mit dir.
Wenn du dir aber immer den Rückweg zur göttlichen Wahrheit offen hältst, so betrübt es dich nicht sonderlich, wenn dich der Mensch verlässt.
Wenn ein Menschenbund ein Bund ist, der nicht um Gottes Willen geschlossen ist, hat er keine Gültigkeit und keinen Bestand.
Wenn ein Menschenband ohne Gott geknüpft ist, ist es nicht wahr noch rein, ist dem Untergang geweiht.
So solltest du alle Anhänglichkeit an geliebte Menschen lassen, dass du, soweit es auf dich allein ankommt, Mut genug hättest, allen Umgang mit Menschen zu entbehren.
Wer sich selbst für gut hält, richtet eine Scheidewand zwischen sich und der Gnade Gottes auf, da der Platz für Gottes Gnade vom eigenen Ego besetzt ist und nicht herein kann. Denn die Gnade des Heiligen Geistes sucht sich als Herberge nur ein demütiges Herz.
Nur wenn man sich von der Abhängigkeit von der Liebe zu einem anderen Geschöpf frei macht, kann die ganze Gnadenfülle einströmen und den frei geworden Platz einnehmen.
Sobald du aber auf die Geschöpfe zurückschaust, wird dir die Anschauung des Schöpfers genommen.
So lerne, dich in allen Dingen um deines Schöpfers willen zu überwinden, dann wird in deiner Seele eine neue Tür zur göttlichen Erkenntnis aufgehen.
Jeder Blick zurück, jedes Anhaften an irdische Liebe, und sei es noch so klein, wirft dich weit zurück auf dem Weg zum höchsten Gut.
(nach Thomas von Kempen, Das Buch von der Nachfolge Christi, 42.Kapitel, Deinen Frieden sollst du nicht auf Menschen bauen!)
(nach Thomas von Kempen, Das Buch von der Nachfolge Christi, 42.Kapitel, Deinen Frieden sollst du nicht auf Menschen bauen!)
Das ist, was Jesus meint mit:
Und wer verlässt Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Weib oder Kinder oder Äcker um meines Namens willen, der wird’s hundertfältig nehmen und das ewige Leben ererben (Mt 19,29)
Oder:
Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert (Mt 10,37)
Wer Vater oder Mutter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt denn mich, der ist mein nicht wert (Mt 10,37)
Oder:
„So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein“ (Luk 14, 26).
„So jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein“ (Luk 14, 26).
Ein Perspektivwechsel ist abverlangt. Deshalb sollte sich Frau Lot nicht umsehen.
Das ist Nachfolge pur, in aller Konsequenz.
Verlassendes Verlassen.
Eine hohe Anforderung an uns.
Ob es viele Menschen gibt, die das schaffen?
Verlassendes Verlassen.
Eine hohe Anforderung an uns.
Ob es viele Menschen gibt, die das schaffen?
