Rosmarin,
Tau des Meeres,
von niemand beachtet,
stehst du achtlos am Straßenrand.
Jedesmal,
wenn ich an dir vorbeigehe,
verlangsame ich meinen Schritt,
bleibe stehen,
streich dir über deine Blätter,
von denen man nicht weiß,
ob es Nadeln sind oder
ob du dich nur zusammengerollt hast,
zum eigenen Schutz,
um nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten,
der Sonne, dem Wind, dem Gift,
das dir die Luft zum Atmen nimmt.
Embryohaltung.
Du musst auch in der Knappheit überleben.
Einerseits üppig,
andererseits karg.
Noch eine Nase voll Duft,
dann geh ich weiter.
Bis demnächst,
mein einsamer Kämpfer.
Meine Hochachtung hast du.
